Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Aborigines und Höhlen
Am Uluruh
Das Wort "Aborgines" stammt vom lat. "Ab originie", was soviel wie "von Beginn an" bedeutet. Es bezeichnet die "ursprünglichen Bewohner eines Gebietes". In Deutschland wird es nur noch im Sinne der Bezeichnung für die Ureinwohner Austaliens verwendet. Erstmals wurde der Begriff 1770 verwendet, als die europäischen "Entdecker" des australischen Kontinents unter Kapitän James Cook von dem Land Besitz ergriffen.
Heute soll es etwa eine halbe Million Aborigines noch geben, vor der "Entdeckung" Australiens sollen es mal eine Million gewesen sein. Nach der Ankunft der Weißen ist mit ihnen Grausames passiert, Bill Bryson erwähnt das Wort "dog food" im Zusammenhang mit ihrem Schicksal nach dem Beginn der Kolonisierung.
Heute ist auf einmal auch interessant geworden, wie es eine Kultur, die älteste bekannte, es geschafft hat, wohl mehr als 40.000 Jahre zu überleben. Wenn wir unsere heutige Kurzzeitkultur und -ökonomie anschauen, dann könnten wir von ihnen sehr sehr viel lernen. Denn die Art, wie wir mit der Erde umgehen, das scheint heute auf Vierteljahresbilanzen getrimmt zu sein oder die nächste 4-Jahres-Wahlperiode. Nachhaltige Lebensgestaltung, sustainability, sieht ganz anders aus. Durch das in unserem Bereich als "Traumfänger" verbreitete Buch von Marlo Morgan ist das Interesse vieler Menschen an diesen Menschen sehr angeregt worden.
Hier interessiert die Beziehung der Aborigines und den Höhlen. J. N. Jennings hat acht verschiedene Weisen unterschieden, wie der Bezug gestaltet war:
Shelter/residence
Art
Ceremony
Interment
Storage
Refuge
Miscellaneous
In Legend
In Anlehnung daran habe ich noch mehr Aspekte unterschieden:
- Unterkunftsraum
- Kunstort
. Zeremonienort/Ort für Magie
- Begräbnisort
- Lagerort
- Wasserversorgung
- Nahrungsquelle und andere verwertbare Stoffe
- Zufluchtslort
- Sagenort (Mirrarrmina, Dwerta Bia, Ngilgi Cave, Head of Bight, Cape Cervis,
Den of Nargun, Deadcock Den)
Auf diese Themen wird ausführlicher in meinem Artikel eingegangen.
Es ist spannend, diesen Verbindungen nachzugehen.
Wandzeichnung an einer Höhlenwand im Yanchep National Park | ||
1820 Stich von Lancett mit Aboringine vor Höhleneingang | ||
1824 Stich von Alexandre mit Ureinwohnern vor Höhleneingang | ||
Wandbemaler
Yanchep National Park, Westaustralien 2008 |
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Behausung | ||
Uluruh | ||
1850 Schramm
Aborignes bei Baumhöhlen lebend |
Literatur:
Attali, Jacques | Wege durch das Labyrinth, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1999 |
Cerny, Christine | Australien Traumzeitstätten und heilige Landschaften, Goldmann-Verlag magisch reisen, München 1995 |
Dunkley, John R. | SANDSTONE CAVES IN THE SYDNEY BASIN: A REVIEW OF THEIR CULTURAL AND NATURAL HERITAGE, 2013 ICS Proceedings Volumne 3, p 259-263 |
Lindenmayr, Franz | Aboriginies und Höhlen, in: Lindenmayr, Franz, hrsg. von (2009): HÖREPSY 2009, Gröbenzell |
Lonely planet | Australia, 12th edition, 2004 |
Marlo, Morgan | Mutant message down under, London, 1995 |
Pincus, Anne | Felsbilder der australischen Ureinwohner, in: Tagungsmappe 1997 KUNST UND HÖHLE, Arbeitskreis Höhle, Religion und Psyche, hrsg. Von Gabi und Peter Hofmann, München 1997 |
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