Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Romantik und Höhle
Blaue Grotte
"Das Leben in der Stadt führt leicht zu einer sentimentalen Ansicht von der Natur. Man denkt sich die Natur als Garten oder als eine von einem Fenster gerahmte Aussicht oder als einen Ort der Freiheit. Bauern, Seeleute und Nomaden wissen es besser: Natur ist Energie und Kampf. Sie ist das, was existiert, ohne jedes Versprechen. Wenn der Mensch sie sich als Schauplatz, als Kulisse vorstellen kann, so sollte man bedenken, daß sie sich ebenso für Böses wie für Gutes eignet. Ihre Kräfte sind erschreckend gleichgültig..." John Berger, S. 16
"Wer A sagt, muß nicht B sagen. Konsequenz ist etwas für Doktrinäre nicht aber für - Nachtigallen." (R. Safranski über H. Heine)
„Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest dein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass es zurückwirke auf andere von außen und innen“ Caspar David Friedrich
"Romantik heißt, das Lied zu hören, das in allen Dingen schläft. Romantiker erkennen darin die Wahrheit der Dinge, die ohne den Zauber der Liebe verkannt wird." Schmid, S. 306
"Romantik heißt, daß es aufs Geheimnis ankommt und alles frei Zugängliche dagegen das Unwesentliche, Unbildende, Lehrunwerte ist." Blumenberg 56
"Die Romantik lässt die Welt unverbessert, versucht aber, die schlechte Welt kultiviert auszuhalten, indem sie anstelle von Verstand, Ethik, Politik und Wissenschaft, die sie verspottet, weil sie sich blamiert haben, indem sie statt dieser hehren Alleskönner lieber Gefühl, Phantasie, Anarchie, Intuition, Traum und Kunst kultiviert. Das heißt auch, dass sie der unverbesserbaren Welt das Schöne abgewinnt. Manchmal auch das Hässliche. Jedenfalls weicht der Weltverbesserungsoptimismus der Aufklärung einem grundsätzlichen Pessimismus, der das Ästhetische manchmal verabsolutiert. Dann kommt es zum "l'art pour l'art". Die Kunst ist nur der Kunstverpflichtet, nur ihretwillen da! Eine romantische Landschaft will nicht realistisch Land und Ackerbau darstellen, wie sie sind, sondern will der See eine imaginäre Utopie des durch die Gesellschaft nicht erschwerten Glücks vorzaubern. Sie portraitiert nicht Siedlungen, sie malt Seelenlandschaften." Kurzke, Literatur lesen 155
"Das Klassische nenne ich das Gesunde, und das Romantische das Kranke." Goethe
"..angetreten ist die Romantik mit einem Idealismus, der Fantasie und Schöpferkraft des Menschen feiert. Die Welt ist ein Fragment und der Text auch. Die Poesie fügt die Teile zusammen, sie macht unser Leben lebendig und gesellig." Gormringen, Beyer poesie
"Hinunter in der Erde Schoß, weg aus des Lichtes Reichen..." Novalis, Hymnen an die Nacht, zitiert nach Sucher, Suchers Welt 140
"Die visionäre Schau durch den Vorhang der vordergründigen Wirklichkeit hindurch, die ein zentraler, wenn nicht der zentrale Akt der Romantik ist, die visionäre Schau auf die jenseitige Wahrheit mit Hilfe eines zweiten Augenpaares, über das all romantischen Enthusiasten verfügen, die visionäre Schau, die die Nacht als das zweite, das höhere Licht begreift und in diesem Lichte sehen kann, dieses romantische Erkenntismuster..." Matt, Das Wilde 125
"Die Person ist eine Überschätzung der Romantik, dass also die Person, der Dichter, der Künstler Gestalter oder Dompteur der Verhältnisse wäre...Wir sind nicht einmal Gärtner." Alexander Kluge 11
"Die Romantik war wohltuend, weil die Welt (greisenhaft) kindisch wurde, sie mußte verjüngt werden...Heine....sie wurde in einem Maße verjüngt, daß sie wieder ein kleines Kind wurde. Es ist das Unglück der Romantik, daß sie nicht die Wirklichkeit ergreift. Die Poesie erwacht, die starken Sehnsüchte, die heimlichen Ahnungen, die begeisterten Gefühle, die Natur erwacht, die verzauberte Prinzessin erwacht; der Romantiker fällt in den Schlaf. Im Traum erlebt er dies alles, und während alles vorher um ihn herum schlief, erwacht jetzt alles, aber er schläft. Aber Träume machen nicht satt." Marquard, Der Einzelne 126f.
"..was sie Romantik nennen, ist die Antwort auf die gescheiterte Verwandlung der Welt in das selbstgeschaffene Paradies. Das hatte seltsame Veränderungen im Bereich des Lichts zur Folge. Je mehr sich der Raum des Innern und der Träume erweiterte, umso mehr installierte er sich auch als das neue Reich des wahren Lichts. Es entstand das Paradox von der farbigen Nacht, der leuchtenden Nacht, und wahrhaftig tauchte nun sogar das Wort auf von einer "Sonne der Nacht." Dies geschah schon im Initiationsgesang der neuen Kultur der Tiefe und der Träume, in den Hymnen an die Nacht von Novalis...es öffnete sich ein Land, das schöner war, herrlicher als alles auf dem Erdboden." von Matt, Übeltäter 187
"Romantik...wurde dann selbst zu einer Quelle der Erfahrung des Schönen und Erhabenen.." Liessmann, Lauter Lügen 197
"The very essence of romance is uncertainty." Oscar Wilde 608
"Was wir Romantik nennen, ist die Antwort auf die gescheiterte Verwandlung der Welt in das selbstgeschaffene Paradies." Matt, Übeltäter 187
"Die Rückzug in die ("unberührte") Natur gilt noch immer als eine der verlässlichsten Methoden, die Stimme unserer inner Natur ("gegen den Lärm der sozialen Welt") vernehmbar zu machen. In dieser Vorstellung lebt die in ihrem Ursprung romantische Idee einer heimlichen Korrespondenz und Resonanz zwischen innerer und äußerer Natur weiter." Rosa, Resonanz 456
"...es war ein Entzücken, in dem dunkel lockenden Schoß der Natur zu versinken.." Novalis
In einem der literarischen Schlüsselwerke der Romantik, dem 1802 erschienenen Roman "Heinrich von Ofterdingen" von Novalis, kurz bevor er in der Geschichte seine erste Begegnung mit der berühmten Blauen Blume im Traume hatte, heißt es: "Bald kam er vor eine Felsenschlucht, die bergan stieg. Er mußte über bemooste Steine klettern, die ein ehemaliger Strom herunter gerissen hatte. Je höher er kam, desto lichter wurde der Wald. Endlich gelangte er zu einer kleinen Wiese, die am Hange des Berges lag. Hinter der Wiese erhob sich eine hohe Klippe, an deren Fuß er eine Oefnung erblickte, die der Anfang eines in den Felsen gehauenen Ganges zu seyn schien. Der Gang führte ihn gemählich eine Zeitlang eben fort, bis zu einer großen Weitung, aus der ihm schon von fern ein helles Licht entgegen glänzte. Wie er hineintrat, ward er einen mächtigen Strahl gewahr, der wie aus einem Springquell bis an die Decke des Gewölbes stieg, und oben in unzählige Funken zerstäubte, die sich unten in einem großen Becken sammelten; der Strahl glänzte wie entzündetes Gold; nicht das mindeste Geräusch war zu hören, eine heilige Stille umgab das herrliche Schauspiel..."
Viele, die schon etwas Höhlenerfahrung mitbringen, wird diese Beschreibung an vieles erinnern. Zu Beginn wird der typische Zugang zu einer Quellhöhle beschrieben, später das immer wieder sehr bewegende Erlebnis, wenn wir sehen, wie das Sonnenlicht in eine Höhle hinein scheint. Ob Novalis hier eigene Erlebnisse literarisch bearbeitet hat? Jedenfalls vermuten manche, daß dieser Text den (Neu)"Entdecker" der Blauen Grotte auf Capri, August Kopisch, zu seiner Beschreibung von ihr inspiriert habe: "Vom Fenster aus erschien die Grotte nun in voller Pracht, ein mächtig großes und tiefes Bassin, weil überwölbt von Tropfstein gezierten, schön geschwungenen Felsen, das Wasser ein wallender Himmel, dessen blaues Licht die Decke darüber zauberisch erhellte, ....Zum Eingange hinein aber schimmerte das helle Tageslicht, und breitete gleich einem Monde seinen Schein über das Wasser."
Die Ideen der Romanik fanden bei vielen Künstlern einen fruchtbaren Boden, seien es nun Schriftsteller, Maler oder Musiker gewesen.
Eine kleine Auswahl:
In Deutschland:
- Jean Paul (Dr. Katzenbergs Badereise)
- Novalis (Heinrich von Ofterdingen)
- Ludwig Tieck (Der Tannhäuser)
- Karl Friedrich Schinkel (Reisebeschreibungen)
- Felix Mendelson Bartholdy
- Caspar
David Friedrich
- Wilhelm Heinrich Wackenröder (Ein wunderbares morgenländisches Märchen
von einem nackten Heiligen)
Wackenroder
- Adalbert von Chamisso (Die Männer im Zobtenberg, Peter Schlemihl,
Adalberts Fabel)
- Joseph von Eichendorff (Die Zauberei im Herbste, Der
treue Eckart und der Tannhäuser)
In England:
- William Wordsworth
FINGAL'S CAVE
O, for those motions only that invite
The Ghost of Fingals to his tuneful cave
By the breeze entered, and wave after wave
Softly embosoming the timid light!...
- Walter Scott
FINGAL' S CAVE
..Where Nature herself, it seemed, would raise
A Minster to her Maker's praise!
Not for a meaner use ascent
Her columns, or her arches bend;
Nor of a theme less solemn tells
That mighty surge that ebbs and swells
And still between each awful pause
From the high vault an answer draws,
In varied tone prolong'd and high,
That mocks the organ's melody...
- Samuel Taylor Coleridge
KUBLA KHAN: OR, A VISION IN A DREAM
In Xanadu did Kubla Khan
A stately pleasure-dome decree:
Where Alph, the sacred river, ran
Through caverns, measureless to man
Down to a sunless sea.....
- John Keats
FINGAL'S CAVE
This was architecture'd thus
By the great Oceanus -
Here his mighty waters play
Hollow organs all the day;
Here, by turns, his dolphins alle,
Finny palmers, great and small,
Come and pay devotion due,
Each a mouth of pearls must strew....
- Wiliam Turner
In den USA:
- James Fenimor Cooper
- Edgar Allan Poe
- Cole
Aus einem Reisebericht von Karl Friedrich Schinkel aus dem Jahre 1803 der Predjama in Slowenien: "..nachdem man einige hundert Schritte im Innern der Höhle fortgewandert ist, schließt sich das Gewölbe und läßt nur einen kleinen Durchgang in ein zweites hohen Gewölbe. In diesem Durchgang geht man über einen hölzernen Steg, welcher über eine tiefe Öffnung des Bodens gelegt ist. Trotz allem Schein der Fackeln ist der Grund von schwarzer Nacht beherrscht; aus seiner Tiefe steigt das dumpfe Gemurmel des Bachs, der unter der Grotte in den Felsen drang und seinen Lauf in den Tiefen der Erde fortsetzt. Man tritt nach dem schauerlichen Übergange des unterirdischen Flusses in den zweiten großen Raum der Höhle, der mit noch weit sonderbareren Gestalten von Tropfstein mannigfaltig wechselt. Die abenteuerliche Zusammenstellung gotischer Säulen, Kanzeln, Glocken, Statuen, Monumente, über denen sich Fahnen vom bunten Gewölbe zu neigen scheinen, macht beim frappanten Fackelschein die unheimlichste Wirkung...." Schreiben hat der können!
Natürlich ist auch Joseph von Eichendorff eine
Klasse für sich, wenn er eine Begehung der Baumannshöhle
bei Rübeland 1805 beschreibt: "..so (mit brennender Lampe in der Hand)
ging es mit einem "Glück auf!" in die Unterwelt hinab. Ein heiliger
Schauer ergriff uns, als wir den Tag immer mehr und mehr entdämmern sahen.
Bald rasselte eine kleine Türe, und wir sahen uns in der ersten Höhle. Mit
frommer Ehrfurcht traten wir ein in die tiefe, öde Nacht dieses ungeheuren
Gewölbes. Schauerliche Stille wohnt in dem lichtleeren Raume, nur das
monotone Geräusch von der Decke herabfallender Tropfen, die sich zu
Tropfstein bilden, tönt wie Geisterlispeln dazwischen. An den feuchten
Tropfsteinwänden spielt der Schein der Lampen blitzend auf und ab, und
fast bei jedem Schritte überraschen den staunenden Wanderer
menschenähnliche Gespenstergestalten, welche sich jahrhundertelang aus dem
herabträufelnden Tropfsteinregen bildeten, zum Beispiel: der Bischof, die
betende Nonne, die Burg, die klingende Säule etc. Mit großer Mühe, ja fast
mit Lebensgefahr durchkletterten wir die unterirdischen Gemächer, aus
denen die Baumannshöhle besteht, auf schwebenden Leitern und auf schmalen
Pfaden, die oft nur eine Spanne von unermeßlichen schwarzen Schlünden
entfernt sind, und schöpften freier Atem, als wir endlich das Tageslicht
wieder begrüßten." Fein formuliert!
In "Die Zauberei im Herbste - Ein Märchen" verirrt sich der Ritter
Ubaldo bei der Jagd an einem Herbstabend in "einsamen Waldbergen" und
trifft auf einen "Mann in seltsam bunter Kleidung". Der bietet ihm an, ihn
am nächsten Tag "auf dem einzigen Pfad aus diesen Bergen" wieder
zurückzuführen und lädt ihn ein, bei ihm zu übernachten. Sein Zuhause ist
in einer "ausgehauene geräumiger Höhle am Fuß eines hohen Felsens". "Ein
großer Stein lag in der Mitte derselben, auf dem Stein stand ein hölzernes
Kruzifix. Ein Lager von trockenem Laube füllte den Hintergrund der
Klause." (S. 512f.). Auch über die Akustik erfährt der Leser etwas: "Das
Rauschen der Bäche von den nahen Bergen und das leiste Sausen der Tannen
sang seltsam mit darein..". Sobald die "ersten Morgenstrahlen durch die
Wipfel blitzten" brechen die Beiden auf und verlassen die felsige
Unterkunft.
In einem Gedicht von Ludwig Tieck heißt es:
"O wie wechselnd ist
Doch mein Gemüt, so wandelbar veränderlich
Ist nichts mehr in der weiten Welt: denn bald
Bin ich so glücklich, so von Herzen froh,
So in mir selber groß, daß ich mit Frechheit
die Sterne pflücken möchte...
...ein Augenblick, so wechselt diese Flut,
Sie tritt zurück und macht das Ufer nackt...
..Dann könnt' ich mit dem Bettler tauschen, sterben,
In ferne, nie besuchte Höhlen kriechen,
In ewiger Betrachtung meines Jammers..."
An anderer Stelle heißt es bei ihm:
"Ich möchte in manchen Stunden von hier reisen und eine seltsame Natur mit
ihren Wundern aufsuchen, steile Felsen erklettern und in schwindelnde
Abgründe herunterkriechen, mich in Höhlen verirren und das
dumpfe Rauschen unterirdischer Gewässer vernehmen, ich möchte
Indiens seltsame Gesträuche besehen..." (zitiert nach Ricarda Huch)
Aus: Adalberts Fabel von Adalbert von Chamisso: "....das Tal, worin er war, endigte in einen jähien Felsspalt, an dessen Eingang er nur stand. Verfolgt vom Meere preßte er sich in diese enge Pforte, und befand sich in einem unterirdischen, lichtlosen Gange, und es drang klein Klang mehr zu seinem Ohre: das Herz ergrauste ihm in dem Busen. Er verfolgte lange mit Beharrlichkeit diesen Pfad, und harrte, getaucht in Finsternis, mutig vorwärts dringen, des Ausgangs. Und tiefer abwärts neigte sich der Gang, um immer nach der Tiefe zu führte er ihn, und er schien in unendliche Tiefe hinab sich zu senken. Er war auf diese Weise lange hinab gestiegen, als ein fernes Leuhten durch die Finsternis zui dämmern anfing..." S. 12)
Fest der Malerakademie Düsseldorf in der Neanderhöhle im Jahre 1826
Ältestes Bild der Nebelhöhle: Kupferstich aus der "Topographisch-Physischen Beschreibung des Nebellochs bey Pfullingen im Churfürstentum Wirtemberg zur Nachricht und Belehrung für Reisende und Liebhaber von Naturseltenheiten", Stuttgart 1805
Die Riesenburg, Zeichnung von C. Käppel, Lithographie vn Th. Rothbart
(1830)
Zeittafel
1793 | Schönsteinhöhle | Auf ihrer "Pfingstreise" besuchen Schaller, C.; Tieck, L. & Wackenroder, W. auch diese Höhle und beschreiben ihre Tour in einem Bericht |
1800 | Felsentheater (Bad Liebenstein) | Anlegen von Treppen und Wegen in der Höhlenruine, Nutzung als Theaterraum, für Festivitäten |
1800 | Gaislochs, Fränkische Schweiz | Kupferstich von Schlemmer |
1802 | "Heinrich von Ofterdingen" von Novalis erscheint erstmals | |
1803 | Predjama | Schinckel besucht die Höhle und liefert ausführlichen Bericht darüber |
1805 | Luisenburg, Fichtelgebirge | Ab 1790 hatte man begonnen, das damals noch "Luxburg" oder "Losburg" genannte Areal voller "modrichten Speluncken und Löchern", allmählich zu erschließen. Eine der ersten Freilichtbühnen Deutschlands wurde eingerichtet. Zu Ehren der preußischen Prinzessin Königin Luise wurde es in "Luisenburg" umbenannt. |
1805 | Baumannshöhle | Joseph von Eichendorff besucht die Höhle und liefert ausführlichen Bericht darüber |
1805 | Nebelhöhle | Ältester Kupferstich der Höhle |
1806 | Schulerloch | 2 Stiche von Carl Schleich jun. "Ansicht des Einganges zur Grotte Schulerloch" und "Grotte Schulerloch genannt", veröffentlicht in A.v.Riedl 1806, Tafelband, Blatt III |
1807 | Große Scheuer | Stich von J.S. Baumeister |
1807-1810 | Große Scheuer | Aquarell von Carl Heideloff "Große Scheuer am Rosenstein", Heimatmuseum Ludwigsburg |
1808 | Wimsener Höhle | Stich von August Seyffer (1744-1845) |
um 1808 | Entstehung der ersten Prosadichtung von J.v.Eichendorff "Die Zauberei im Herbste" mit Höhlenszene, Vorbild Ludwig Tiecks Erzählung "Der getreue Eckart und der Tannhäuser" | |
1810 | Höhlen bei Muggendorf | Karl Immermann besucht die Schönsteinhöhle, die Rosenmüllershöhle und die Zoolithenhöhle und verfaßt einen sehr lebendigen Bericht darüber |
um 1810 | Schulerloch | Aquarellierte Bleistiftzeichnung "Tempelraum" von Ludwig Neureuther |
um 1810 | Arnsteinhöhle / Sächsische Schweiz | Kupferstich von Ludwig Richter |
1811 | Lurgrotte | "Daß berühmt Lugloch bei Semrian nahe bei Grätz, R. Kuss (?) |
um 1812 | Höhle bei Rübeland | "Grabmale alter Helden" von Caspar David Friedrich |
um 1813 | Höhle bei Rübeland | "Höhle mit Grabmal (Das Grab des Arminius)" vom Caspar David Friedrich |
1815 | Dekoration für Mozarts Oper Die Zauberflöte von Karl Friedrich Thiele nach Schinkel, Eingang in die Halle des Palastes der König in der Nacht | |
1815 | Höhle von Subiaco | Ölgemälde von Josef Anton Koch "Landschaft mit heiligem Benedikt" |
1817 | Dekoration für Glucks Oper Alceste, Gewaltiges Felsmassiv mit Styx und Eingang in die Unterwelt von Karl Friedrich Schinkel | |
1818 | Felsentor von Karl-Friedrich Schinkel | |
1819 | E.T.A. Hofmanns "Die Bergwerke von Falun" erscheint erstmals im Rahmen des Zyklus "Die Serapionsbrüder" | |
1820 | Bärenhöhle bei Oberammergau | Lithographie von Carl Heinzmann, erste künstlerische Darstellung einer Höhle in den Bayerischen Alpen |
um 1825-28 | Grotte bei Amalfi (Kapuzinerkloster San Francesco | Ölgemälde von Carl Wilhelm Götzloff "Grotte bei Amalfi, Dresdner Sammlungen |
um 1826 | Blaue Grotte auf Capri | Wiederentdeckung durch Kopisch, Gemälde von Ernst Fries |
1826 | Höhle im Neanderthal | Fest der Malerakademie Düsseldorf in der Höhle |
1828 | Anhäuser Tuffhöhle | Gemälde von Friedrich Ernst Haspel der Kirche in Anhausen, Hohenloher Ebene, mit Abbildung des Eingangs |
1841 | "Genoveva in der Waldeinsamkeit" von Ludwig Richter https://www.hamburger-kunsthalle.de/sammlung-online/ludwig-eigentlich-adrian-ludwig-richter/genoveva-der-waldeinsamkeit |
|
1856 | Adalbert von Chamisso "Die Männer im Zobtenberg" |
2021 | Eröffnung des deutschen Romantikmuseums in Frankfurt https://deutsches-romantik-museum.de/ | |
2021 | Ausstellung "Der romantische Blick" im Museum
Fürstenfeldbruck, 20.11.2021-1.5.2022 mit Johann Christan Dahls Bild der "Blauen Grotte" |
Literatur:
Bauer, Karlheinz | Alte Höhlenansichten der Fränkischen Alb, Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde, Reihe F - Geschichte der Speläologie, Biographien - Heft 2, München 1967 |
Benz, Richard, Schneider, Arthur von | Die Kunst der deutschen Romantik, Piper-Verlag, München und Leipzig 1939 |
Berger, John | Das Sichtbare & Das Verborgene, Fischer-Verlag, Frankfurt am Main, 3. Auflage 2004 |
Berlin, Isaiah | Die Wurzeln der Romantik, Berlin Verlag 2004 |
Bernard, Andreas | Das Projektil Novalis, SZ Nr. 99, 30.4.-1.5.2022, S. 19 |
Beyer, Andreas | Die Kunst des Klassizismus und der Romantik, C.H.Beck-Verlag, München 2011 |
Blumenberg, H.C. | Höhlenausgänge,1989 |
Blumenberg, H.C. | Die Lesbarkeit der Welt, 1986 |
Böhme, Hartmut | Geheime Macht im Schoß der Erde. Das Symbolfeld des Bergbaus zwischen Sozialgeschichte und Psychohistorie. Für Horst Bredkamp. In: Hartmut Böhme (Hg.): Nautr und Subjekt. Frankfurt am Main: Athenäum 1988, S. 67-144 |
Büttner, Frank, Rott, Herbert W., herausgegeben von | Kennst du das Land - Italienbilder der Goethezeit, München 2005 |
Chamisso, Adelbert on | Sämtliche Werke in zwei Bänden Band II, Hanser, Leipig 1980 |
Conrady, Karl Otto | Gedichte der deutschen Romantik, Artemis & Winkler, München 1994 |
Dehmer, Andreas, hrsg. von, Staatliche Kunstsammlungen Dresden | Italienische Landschaft der Romantik, Sandsteinverlag Dresden 2016 |
Eichendorff, Joseph von | Die Zauberei im Herbste, in: Romane und Erzählungen, Artemis & Winkler, Werke Band II, Düsseldorf, 4. Auflage 2013 |
Gomringer, Nora, Beyer, Martin | #poesie, Voland & Quist, Leipzig 2018 |
Grassl, Hans | Aufbruch zur Romantik, Beck-Verlag, München 1968 |
Heine, Heinrich | Die Romantische Schule und andere Schriften über Deutschland, Werke 3, Köln 1998 |
Hodge, Susie |
50 Schlüsselideen Kunst, Spektrum Sachbuch, Springer Verlag Berlin 2014 |
Info-Verlag | Reise ins unterirdische Italien - Grotten und Höhlen in der Goethezeit, Karlsruhe 2002 |
Jensen, Jens Christian | Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik, DuMont Verlag, Köln 1978 |
Kluge, Meese | Im Namen der Freiheit, Interview, SZ Nr. 284, 9.12.2022, S. 11f. |
Kurzke, Hermann | Literatur lesen wie ein Kenner, C.H.Beck, München 2021 |
Langner, Beatrix | Jean Paul Meister der zweiten Welt - Eine Biographie, C.H.Beck-Verlag, München 2013 |
Laumanns, Michael | Tabellarische Übersichten zur Geschichte der Höhlenforschung in Deutschland - Höhlenpläne, Höhlenansichten und höhlenkundliche Vereinigungen, in: KARST und HÖHLE 1994/95 Beiträge zur Geschichte der Karst- und Höhlenforschung in Deutschland (Teil 2), München 1996, S. 9ff. |
Leberecht, Tim | Business-Romantiker: Von der Sehnsucht nach einem anderen Wirtschaften, Droemer-Knaur, |
Leberecht, Tim | Erbsenzähler und Romant iker, Süddeutsche Zeitung Nr. 211, 14. Septembre 2015, S. 12 |
Liessmann, Konrad Paul | Lauter Lügen, Zsolnay, Wien 2023 |
Lindenmayr, Franz | Romantik und Höhle, in: Tagungsband 2014 der Interessengemeinschaft Höhle-Religion-Psyche, Gröbenzell 2014 |
Lührs, Greta | Romantik - Ein bisschen Wärme, ein bisschen Liebe, Hohe Luft 6-2015, S. 30ff. |
Lütkehaus, Ludger | Tiefenphilosophie, Hamburg 199 |
Marquard, Otto | Der Einzelne, Reclam, Stuttgart 2013 |
Matt, Peter von | Das Wilde und die Ordnung - Zur deutschen Literatur, Hanser, München 2007 |
Matt, Peter von | Übeltäter, trockne Schleicher, Lichtgestalten - Die Möglichkeiten der Literatur, Hanser, München 2023 |
Matt, Peter von | Übeltäter, trockne Schleicher, Lichtgestalten - Die Möglichkeiten der Literatur, Hanser, München 2023 |
Müller, Hans-Joachim | Gefälliger Grusel - Die Romantik Teil 2: England - Turner, Constable und die undurchdringliche Wirklichkeit, ART Februar 2013, S. 79ff. |
Müller, Hans-Joachim | Endlose Schlacht - Die Romatnik Teil 3: Frankreich - Das Ende des Klassizismus und der Sieg des Grotesken, ART März 2013, S. 45ff. |
Museum Folkwang Essen, Hamburger Kunsthalle | Caspar David Friedrich, Die Erfindung der Romantik, 2006 |
ohne Verfasserangabe | Reisebriefe deutscher Romantiker, Rütten & Loening, Berlin, 1979 |
Pöggeler, Otto | Hegels Kritik der Romantik, Wilhelm Fink Verlag 1999 |
Röder, Sabine | Höhlenfaszination in der Kunst um 1800, Remscheid, ohne Jahresangabe |
Rosa, Hartmut | Resonanz, Suhrkamp, Berlin, 7. Auflage 2023 |
Rupke, Nicholas A | Caves, fossils and the history of the earth. Chapter 17, pp. 241-259. From "Romanticism and the sciences" ed. Andrew Cunningham and Nicholas Jardine, pub. Cambridge University Press 1990 |
Safranski, Rüdiger | Romantik - was sonst bei dem Sauwetter? Lesestücke aus dem Herzen der Romantik, Hanser-Verlag, München 2007 |
Safranski, Rüdiger | Romantik - eine deutsche Affaire, Fischer 2009 |
Schaller, C.; Tieck, L. & Wackenroder, W. | Die Pfingstreise von 1793 durch die Fränkische Schweiz, den Frankenwald und das Fichtelgebirge Saalfrank, 1980 |
Schanze, Helmut | Romantik-Handbuch, Kröner-Verlag, Stuttgart 2003 |
Schinkel, Karl | Reisen nach Italien - Tagebücher, Briefe, Zeichnungen, Aquarelle, Rütten & Loening, Berlin 1979 |
Schmid, Wilhelm | Dem Leben Sinn geben, Suhrkamp, Berlin 2013 |
Schulze Altcappenberg, Hein-Th. u.a., herausgegeben von | Karl Friedrich Schinkel - Geschichte und Poesie, München 2012 |
Sommer, Marianne | "The Romantic Cave? The Scientific and Poeti Quests for Subterranean Spaces in Britain." Earth Sciences Histroy, Vol 22, No. 2, pp 172-208 |
Stölzel, Simone | Nachtmeerfahrten - Die dunkle Seite der Romantik, Berlin 2013 |
Sucher, C. Bernd | Suchers Welt - Literatur, Droemer, München 2018 |
Tieck, Ludwig | Der getreue Eckart und der Tannhäuser, in: Romantische Dichtungen, Bd. 1, 1799 |
Vogel, L. | Die Romantik in der Schweizer Malerei, Verl. Huber u. Co. AG, Frauenfeld 1947 |
Watteville, Alastair de | The Island of Staffa, published by Romsey Fine Arts, 1993 |
Wescher, Paul | Die Romantik in der Schweizer Malerei, Verl. Huber u. Co AG, Frauenfeld 1947 |
Wilde, Oscar | The Collected Works of Oscar Wilde, Wordsworth Library Collection, 2007 |
Williams, Oscar, edited by | The mentor book of MAJOR BRITISH POETS, 1963 |
Ziolkowski, Theodore | German Romanticism and Its Institutions, Princeton U.P., Princeton 1990 |
Links:
Thorvaldsens Museum - The Collections > J. C. Dahl, 1821, Grotto by the bay of Naples
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