Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Höhlenwohnung im Canyonlands National Park / USA

 


Der Canyonlands National Park soll der am wenigsten erschlossene Nationalpark im Südwesten der USA sein. Je nachdem welchen Teil man besuchen will, muß man unterschiedliche Zugangswege benützen. Das erschlossenste Gebiet liegt bei den "Needles", wo es ein Visitor Center gibt, das einfach auf einer geteerten Straße vom Highway 191 aus erreichbar ist.

Dort gibt es auch Informationen zu den vielen sehr lohnenden Wanderungen, die man in der Umgebung machen kann. Wohl die einfachste und vom Visitor Center nächstgelegene, führt zu in den Cave Creek. Es gibt dort 3 Sehenswürdigkeiten: einen kleinen Mauerrest der Anasaziindianer, eine kleine Sandsteinhöhle und eine einfache, aber außergewöhnliche "Höhlenwohnung" der Cowboys. Sie schmiegt sich unter ein Felsdach im Sandstein. Nach vorne hin ist es völlig offen, nicht einmal eine Mauer verschließt das Ganze nach draußen. Offenbar war das gar nicht notwendig. Sicherlich haben hier nicht permanent Menschen gelebt, sondern wohl nur, wenn sie gerade auf ihren Streifzügen mit den Herden unterwegs waren. Einfache Holzbänke und Tische gibt es da, ein paar kleine Schränke. Bemerkenswert sind auch die vielen Dosen an den Füßen der Tische. Sie sollten die Mäuse daran hindern, auf die Tische zu klettern und sich mit menschlichen Nahrungsmittel selber zu versorgen. Nach außen zu ist die Cowboyunterkunft durch einen Zaun geschützt, damit moderne Besucher des Platzes nicht einfach dort eindringen und alles mitnehmen oder durcheinanderbringen können.

Zwei große Vorteile bot die Örtlichkeit: Schutz vor dem Wetter und Zutagetreten von Wasser. Beim Wetter muß man den Regen, den Wind und die Sonne (Schatten!) vor allem nennen. Wasser ist in dieser wüstenartigen Gegend ein besonders wichtiger Faktor. Viel ist es zwar nicht, was es da gibt, aber immerhin. Zwischen zwei Sandsteinschichten tritt etwas Feuchtigkeit hervor und tröpfelt meistens nur ein paar Meter nach draußen. Es reicht aber schon aus, um ein paar Moose und Farne am Leben zu erhalten. Die Stelle war wohl immer schon bekannt, weil es auch ein paar Indianerzeichnungen rund um die Stelle gibt.

Muß man in dieser Gegend leben, wohl eher überleben, dann lernt man die Einfachheit, und die ist hier gut zu studieren.

Laut der Broschüre, die es über "Cave Spring" im Visitor Center gibt, war diese Örtlichkeit vom späten 19. Jahrhundert bis 1975 durchgehend benutzt. !975 gab man die Viehzucht im Gebiet des Nationalparks auf. Sie war zuvor intensiv durch die Scorup-Sommerville Cattle Company betrieben worden, die die größte Rinderzucht in Utah betrieb. Zwischen 7 und 10000 Rinder wurden auf einer Fläche von 1,8 Mill Acres herangezogen.

Das Gelände über dem Felsdach
Ein Blick in die Felsenwohnung
Wohnung mit Vorplatz
Das ganze Ensemble auf einen Blick
Die "Wasserstelle"
Draußen vor dem Felsdach

 

Literatur:

Links:

http://www.canyonlands.national-park.com/

Wohnen im Fels


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