Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Steinmännchen im Steinernen Saal, Niederösterreich
Der Steinerne Saal ist eine Höhle im Waldviertel in Niederösterreich. Sie liegt am bezeichneten Steig, der im Kremszwickel am Zusammenfluß von Großer und Kleiner Krems unterhalb der Ruine Hartenstein beginnt und hinauf zur Teufelsrast führt. Ein 30 m breites und 8 m hohes Felsdach wölbt sich da auf einmal vor dem Besucher.
An den Eingangsraum schließt sich nordöstlich eine niedrige Schichtfugenstrecke an, die immerhin 40 m lang ist. Insgesamt hat man 125 m Länge für die Höhle ermittelt und einen Höhenunterschied von + 16 m, bezogen auf das mittlere Bodenniveau der Halbhöhle. Ein im Jahre 1967 unternommener Rauchversuch hat den Zusammenhang mit der darunterliegenden Eichmayerhöhle bewiesen. Ein dazwischen liegenden Versturz ist deutlich bewettert, aber konnte nicht physisch überwunden werden. Auf dem Grundriß nähern sich die beiden Höhlen bis auf 1 m, aber es besteht ein Höhenunterschied von 14 m zwischen den beiden Endpunkten.
In diesem großen Portal nun hat sich ein "Künstler" einmal richtig ausgetobt und Dutzende von Steinmännern errichtet, die schon seit vielen Jahren dort herumstehen.
Steinmännchen zu bauen, das kann allein schon ein Kunststück sein, besonders wenn es ausgefallende Formen sind. Man spielt da mit der Schwerkraft und dem Gleichgewicht. Auch andere Künstler haben das ja gemacht, meisterhaft z.B. Andy Goldsworthy.
Und in anderen Ländern gehört das Aufstellen von Steinmännchen zum
rituellen Brauch, z.B. in Laos.
Ein Besuch lohnt sich.
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