Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Speläologisches im Karstgebiet G - Burglengenfeld
Buchberg und
Helmberg
Dürrloch
Höhle im Imhofpark in Roding G 21
Speläologisches im Schwarzen Laabertal
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde das gesamte Gebiet der "Fränkischen Alb" in 12 "Karstplateaus" von A bis M aufgeteilt. Die Einteilung nahm Rücksicht auf die Flußtäler und die geologischen Schichtgrenzen.
Das Karstgebiet G Burglengenfeld sieht, grob gesagt, wie ein ungekehrtes V aus. Im Norden beginnt es bei Amberg und folgt südwärts Richtung Süden dem Verlauf der Vils, später der Naab von Kalllmünz bis nach Mariaort. Dann folgt die Südgrenze der Donau bis nach Regensburg. Nordwärts geht es über Regensstauf, Maxhütte bis oberhalb von Schwandorf. Dort zweigt ostwärts auf Grund der geologischen Verhältnisse der andere Ast ab , die Kreidevorkommen der Bodenwöhrer Bucht, die bis nach Roding und Michelsneukirchen reichen. Ein einzelnes Kalkvorkommen gibt es auch bei Münster östlich von Straubing, das auch noch zum Katastergebiet gerechnet wird. Die Gesamtfläche beträgt ca. 830 km².
Mit Stand 2014 (2007) kannte man im gesamten Gebiet 149 (141) Objekte.
Die größten Höhlen des Gebiets sind die Burghöhle Wolfsegg mit 620 m und die Ponholz-Höhle, die über 1.500 m mißt.
Eine geologische Besonderheit stellen die Grünsandsteinhöhlen dar. Ein erneuter Meeresvorstoß am Anfang der Oberkreidezeit führte zu einer Überflutung des Paläokarsts der Unterkreidezeit. Dadurch wurden Karstformen dieser vorangegangen Zeit teilweise konserviert und vor späterer Abtragung geschützt. So können die Geologen heute wertvolle Hinweise für die komplexe Verkarstungsgeschichte der Region gewinnen.
Eine Rarität stellt das "Haus ohne Dach", G9, in Kallmünz dar, eine alte echte "Höhlenwohnung", die noch bis 1937 bewohnt gewesen war.
Im Juni 2020 wurde bei Bauarbeiten in Burglengenfeld der Zwicknagelschacht entdeckt. Sie ist mindetens 76 m lang und 14 m tief. Da sie teilweise im Trinkwasserschutzgebiet liegt, ist man dabei, die hydrologischen Zusammenhänge zu erkunden. Die Entdeckung und die Untersuchungen fand ein breites Medienecho. https://www.burglengenfeld.de/aus-dem-rathaus/aktuelles/aktuelles-sv/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=1606&cHash=78d170f2b82ae5374de60d76d22ab35c
Literatur:
Bogner, Franz | Im Tal der Schwarzen Laber, Regensburg 1999 |
DPA | Bauarbeiter entdeckt Höhle, SZ Nr 133, 12.06.2021, R 13 |
Fürtig, Tom | Die Höhlen der Oberpfalz, Gut Schluf 24-1992, S. 20ff. |
Huber, Gottfried | WANDERUNGEN DURCH DAS TAL DER SCHWARZEN LABER UND DIE ANGRENZENDEN GEBIETE, Regensburg 1926 |
Koller, Károly | Die weiße Nacht des Jura, in: Ettl, Hubert, Grill, Harald, Oberpfalz, Viechtach 1995 |
Motyka, Gustl | Gemeinde Nittendorf von den Hofmarken zur Großgemeinde, Pinsker-Verlag, Mainburg 1982 |
ohne Verfasserangabe | Höhlen bei Haugenried im Labertal, Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 30.06./01.07.2001 |
ohne Verfasserangabe | Höhlen bei Eichhofen / Loch im Labertal, Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 30.06./01.07.2001 |
ohne Verfasserangabe | Höhlen bei Alling, in: Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 17./18.06.2000, S. 57ff. |
ohne Verfasserangabe | Höhlen in der TK 6937 Laber, in: Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im Kartenblatt 7036 Riedenburg vom 04./05.07.1998, S. 23ff. |
Scharf, Walter | Zweiradexcursion 5: Tour durch die Oberpfalz, Höhlengruppe Frankenkarst, Heft 6/Jg. 1996, S. 21ff. |
Thym, Rolf | Der Sallerner Berg hat ein Auto verschluckt, SZ Nr. 172, 28. Juli 1994, S. 47 |
Links:
http://www.lhk-bayern.de/downloads/kati12.pdf Katastergebiet G
https://www.br.de/nachrichten/bayern/hoehle-bei-bauarbeiten-in-burglengenfeld-entdeckt,S1RHvqw
Speläologisches auf der Südlichen Frankenalb
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