Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Buzluk Magarasi, Provinz Pinarbasi, Türkei


"Buzluk Cave" ist kein seltener Name für eine Höhle in der Türkei, steht er doch für "Eishöhle". Auch die hier gemeinte weist besonders im April eine gewaltige Eisbildung auf und so ist dieser Monat der bevorzugte unter den Höhlenforschern, wenn sie sie besuchen. Dann muß es überwältigend große Anzahl von Eisformen in ihr geben. Im Juli, der Monat, wo wir anläßlich des 3. Internationalen Höhlenphotographentreffens 2015 in Pinarbasi, da ist das Eis weg und es gab nur noch die Höhle pur zu sehen. Es lohnte sich trotzdem.

Ausgangspunkt ist das Dorf Karafasil in der Nähe von Pinarbasi. Von dort führt ein unbezeichnetes Weglein steil den Berg hinan. Hat man das Plateau erreicht, wird es leichter, weil dann voll das Wegfindungsproblem auftritt. Ein gewelltes Karstplateau, bestanden mit allmählich wieder zum Urwald werdendem Baumbestand. Wege gibt es mehrere, nur welcher führt zum Ziel? Obwohl wir ein funktiontüchtiges GPS-Gerät mit Originaldaten dabei hatten, nützte das nicht wirklich was. Erst einmal. Wir irrten hin und her, kamen nach langem Weg wieder dort an, wo wir schon einmal gewesen waren, dann hieß es: "Wir sind nur noch 40 m entfernt". Von Höhle war da noch gar nichts auszumachen. Am Ende gelang es dann doch noch: Das weite Portal unter der dünnen Kalksteindecke zeigte sich und gleich dahinter verdoppelte sich dann noch einmal die Ganggröße. Riesige alte Tropfsteine ragten links und rechts an den Wänden empor, unschwierig war es, dort hinein vorzudringen. Am Ende knickte der Riesengang nach links und führte noch in zwei weitere Nebenhallen voller Megatropfsteingebilden. Wer ganz neugierig ist, kann auch noch in kleinen Nebenräume und -kammern kriechen oder hin- oder hinabsteigen und weitere staunenmachende Kalzitgebilde bestaunen. Immerhin 483 m Ganglänge haben die türkischen Höhlenforscher für die Höhle angegeben, bei einem Gesamthöhenunterschied von 22 m.

 

 
     
 
     
 
     
 
     
 
     
 
     
   
     
 
     

Photoprojekte von mir mit Serena Povia in der Buszluk Magarasi als Modell (es gibt eine ganze Photoserie, aber der Platz reicht hier nicht, um alle Bilder zu zeigen):

 

ein Beispiel dafür, daß die "Höhle" auch etwas ganz anders sein kann,

z.B. einfach nur Hintergrund

und der Mensch vorne, im Mittelpunkt.

Er ist dann zwar nicht der Mittelpunkt der "Erde", aber immerhin unserer "Aufmerksamkeit".

     
Photoidee:

Werbeaufnahmen für Sponsoren

Literatur:

Obruk Cave Research Group Caves of Küre Mountains National Park, 2015
ohne Verfasserangabe Third International Meeting of Cave Photographers, Pinarbasi Kastamonu 2015 Turkey

Links:

Landschaft und Höhlen in den Küre Mountains, Türkei

Landschaft und Höhlen in der Türkei


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