Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen im Causse de Larzac, F
Cabane de Saint-Paul-des-Fonts
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Der Causse du Larzac ist ein 1000 km² umfassendes
Karstplateau im Süden Frankreichs. Die Höhenlage liegt zwischen
560 und 921 m. Im Süden endet es mit den montange de la Séranne
und dem Plateau von l'Escandorgue. Vom causse de Blandas ist es
durch die Vis-Schlucht getrennt und im Nordosten durch die
Dourbie vom causse Noir. Der Name bedeutet
"ausgetrocknet", "brule" oder auch von
"Steiniges Gebiet", was sprachlich ausdrückt, daß
weite Gebiete baumlos und ziemlich monoton flach ist.
Hauptsächlich gibt es nur magere Weideflächen, auf denen die
Herden der Ziegen weiden können. Sie liefern den Grundstoff für
die Produktion des Roquefortkäses, der in der Umgebung
produziert wird, die Milch.
Außerdem zog die relative Menschenleere der Region zwei besondere Arten von Nutzern an: die Militärs, was dazu führte, daß ein großer Teil des Gebiet als Truppenübungsplatz genutzt wurde, und das Strafwesen. Man errichtete ein großes Gefängnis und brachte so einige "gefährliche" Mitglieder der Gesellschaft in eine isolierte Lage weit weg vom Rest der Welt.
Das Wasser, das vom Himmel kommt, und im Plateau verschwindet,
kommt in den 60 Quellen wieder zum Vorschein, die rundherum in
den Tälern liegen. Viele davon kommen aus den Mundlöchern von
großen Wasserhöhlen.
Auf dem Plateau kennt man heute hunderte von Schächten, einer
der auffallendsten ist der von May-Raynal.
Abime du Mas-Raynal | ||
Idylle auf den Causses wie aus dem Bilderbuch |
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Ein Tiefblick minus 100 m geht es da hinunter Mas-Raynal-Schacht |
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Für die Analphabeten hat mal wohl Verkehrs- schilder genommen, um ihnen anzudeuten, daß sie da besser nicht mehr weitergehen sollten |
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Ein bemerkenswertes Objekt ganz in der Nähe ist der Abime de Saint Ferreol bei Campestre-et-Luc. Es zu finden ist relativ leicht, weil sie in den normalen Karten eingetragen ist, aber um hinzukommen, muß man sich über das Betretungsverbot, das einem durch ein Schild kundgetan wird, halt drüberwegsetzen. Inmitten der ansonsten menschenleeren Plateaulandschaft zeigen sich auf einmal links des Wegs ein verfallenes Gebäude. Sieht man genauer hin, so nimmt man einen großen Schacht wahr. 20 auf 30 m mißt die Öffnung und über 50 m ist die Tiefe. Da unten wurde mal Käse produziert! Das unmittelbar am Abgrund stehende Haus ist auf einem schmalen Pfad umrundbar und man kann so, direkt über dem Abgrund, in einen Kellerraum hineingelangen. Hier ist noch die Seilwinde, die dazu gedient hat, die Produkte von unten wieder heraufzuhieven. Waren das alle hochkarätige Höhlenforscher, die sich früher hier tummelten? 50 m Schachtstrecke ohne SRT. Das macht kaum einer.
Die Lösung des Rätsels ist ein Weg, den wir, Alfred und ich, bei unserer Tour am 16. April 2003 auch noch nicht kannten. Es gibt nämlich einen Seiteneingang, einen künstlichen. Sträflinge aus dem nahen Straflager von Luc haben wohl den 195 m langen Seitenstollen in den Fels treiben müssen, der ab 1886 einen einfacheren Zugang ermöglichte. Wir wußten leider davon nichts und zogen unverrichteterweise wieder von dannen.
Noch weitere Höhlen wurden eine zeitlang zur Herstellung von Käse verwendet. Die Vitalis war eine davon.
Der Eingang zu einer weiteren Höhle direkt am Fahrweg |
Literatur:
CDS 12 |
Les Grandes Cavites Caussenardes, 1981 |
Gauchon, Christophe | Des cavernes & des hommes, Chambery 1997 |
Rocher, Jean-Louis | The Aven des Quatre Vents - an uncommon and mysterious cave in Northern Larzac, Spelunca 166, 2022, p 73ff. |
Links:
causse
du Larzac page départ
Natura 2000 Fiche du site FR9101385 (CAUSSE DU LARZAC)
Larzac, Pays templier et hospitalier
La Grotte de Labeil - Causse du LARZAC
INVENTAIRE SPELEO LARZAC et SERANNE
grottes, cavernes et avens du Larzac et de la Séranne
http://gersam.ifastnet.com/inv92.htm
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