Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Brandungshöhlen bei Skala,
Kefalonia, GR


Wenn das Innere einer Insel, die zum größten Teil aus edelstem Kalkstein besteht, nur an ganz wenigen Stellen wirklich zugänglich ist, dann könnte man als "Höhlenforscher" schon fast verzweifeln. Ich habe mit meiner Familie Ende August mal 1 Woche in Porto Skala verbracht, einem recht gut geführten Hotel direkt an der Verbindungsstraße von Skala nach Poros direkt am Meer. Gleich hinterm Hotel begann der Karst. Vom Meeresspiegel bis hinauf auf fast 500 m Seehöhe, wo auf einem namenlosen Gipfel heute eine Sendestation steht, reines Karstgebiet, oft eine fast unzugängliche Kalkfläche, wilde Karrenflächen, eine trockene Schlucht, nur keine Höhlen. Alles was ich da finden konnte, war ein winziges Felsloch, oft benützt wohl von den Ziegen, die dort Schatten finden. Als ich hineinkroch, da war es nach höchstens 2 m schon wieder zu Ende. Der Boden blank poliert von den Tieren, "verschissen" auf deutsch gesagt bis zum Überlauf, hinten nur noch eine Fortsetzung von einer Größe, die nur noch für kleine Hunde oder Katzen passen würde, mehr nicht.

Aber wer ein tiefer gehendes Verständnis von "Höhle" mitbringt, der wird auch hier nicht verzweifeln, daß es keine "Höhlen" gibt. Genug alte Bäume stehen herum, die oft wunderbare "Baumhöhlen" bergen, schließlich sind sie hier wohl von viele hundert Jahre alt und oft im Stammbereich vollkommen ausgehöhlt, ein reizvolles Spezialthema.

Besonders die Küstenlinie bietet sich hier auch an, mal nach "Höhlen" abgesucht zu werden. Denn "Höhlen" entstehen nicht nur durch den hinlänglich verbreiteten "Tröpferlvorgang" von oben, sondern auch durch die Macht der Meereswellen. Dafür gibt es hier ein paar kleine, aber feine Beispiele.


HöhlendeckeHöhlenboden

Steigt man hinterhalb von Skala die Berghänge hinan, dann gibt es Regionen, wo man auf massivst verkarstetes Gelände trifft. Wilde Karren überall, die man kaum man durchqueren kann. Höhlen finden sich allerdings keine. Eine einzige, winzig kleine konnte ich beim Abstieg vom Plateau zurück zur Küste ausmachen. Die Ziegen suchen hier einen schattigen Unterstand, worauf die vielen Kotbatzerln und die glattgescheuerten Steine hinweisen. Bergwärts müßte man schon ein Fuchs sein, um da noch tiefer rein zu kommen.

Links:

Landschaft und Höhlen auf Kephalonia

 


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