Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen in Nepal
Mount Everest / Dike Paku Gupha
"Erweitere mein Gebiet"
aus dem "Gebet des Jabez", Altes Testament
Nepal, das Land unterhalb der höchsten Berge der Welt, ist etwa halb so groß wie Deutschland (147.000 km²) und hat eine Bevölkerung, die fast einem Drittel Deutschlands entspricht (23 Millionen). Etwa 800 km Abstand sind zwischen dem östlichsten und westlichsten Punkt und 230 km beträgt die größte Breite des Landes.
Dort gibt es den höchsten Punkt der Erde, den Mount Everest mit seinen 8848 m Höhe, und 9 weitere der insgesamt 14 8000er der Erde. Außerdem findet man die größte Schlucht der Erde mit ca. 5.000 m Höhenunterschied dort, die Kali Gandaki. Der niedrigste Punkt Nepals liegt im Terai, wo es gerade noch 100 m bis zum Meeresspiegel sind, und dort gibt es richtigen Dschungel mit der entsprechenden Tierwelt - vom Tiger bis zum Nashorn.
Die Kulturgeschichte Nepals beginnt mit dem Geschlecht der Kiratis, das um das 7. Jahrhundert vor Chr. die Herrschaft übernahm. In diese Zeit fällt bereits der Anfang des Buddhismus in Nepal mit einem Besuch Buddhas und Anandas in der Gegend von Kathmandu. Über 2000 Jahrtausende hinweg wechseln immer wieder die Regenten nach blutigen Intrigen und Massakern. Das letzte solche Ereignis, wo ein Kronprinz gleich 10 Mitglieder der königlichen Familie incl. König und Königin ermordete, passierte erst 2001. Seither herrschen schwierige Zeiten dort. Schon seit 1996 gibt es einen maoistischen Aufstand gegen die Korruption und ausgebliebenen Verbesserungen der Lebensverhältnisse durch die "demokratischen Institutionen".
Diese gespannten Verhältnisse haben zu einem fühlbaren Rückgang des Tourismus, einer der wichtigsten Einkommensquellen des Landes, geführt. Nepal zählt heute zu den 10 ärmsten Ländern der Welt. Die Hälfte des Staatshaushalts wird aus den Entwicklungshilfegeldern des Auslands aufgebracht.
Vor 60 Millionen Jahren begann die Bildung des Himalayas, als die Indoaustralische tektonische Platte und die Eurasische in Kollision gerieten. Im Gefolge entstanden 4 große Hauptberggebiete, die sich von Nordwest nach Südost erstrecken.
Bislang sind nur nur wenige Höhlen in Nepal entdeckt und erforscht worden, obwohl es durchaus bedeutsame Kalkgebiete dort gibt. So bestehen sowohl der Dhalaugiri, der Annapurna und auch der Gipfel des Everest aus diesem Gestein. Als längste Höhle gilt die Patale Chango bei Pokhara im Konglomeratgestein mit mehr als 5 km Länge.
Es gibt inzwischen mehrere Schauhöhlen in Nepal, die alle in der Umgebung von Pokhara liegen: die Mahendra Cave, die Bat Cave und die Gupteshwor Cave, die in die Patale Chango mündet.
Viele der in den Landkarten aufgeführten "Höhlen", "Caves", "Guptas" sind sprachlich eigentlich eher als Felsdächer zu bezeichnen, denn sie sind mehr Auswitterungsformen des Gesteins oder durch Aufeinandertürmung von Felsblöcken entstanden. Da sie von hoher anthropospeläogischer Bedeutung als Wohn- oder Kultplatz sein können, gehören sie natürlich auch hierher.
Vom 21. März bis zum 1. April 2005 waren wir, Alfred Schlagbauer und ich, mal in Nepal unterwegs, um uns dort mal Land, Leute und Höhlen selber anzuschauen. Gebucht hatten wir die Reise über HAUSER-Excursionen, die uns dann auch hervorragend im Land betreuten. Dank der kompetenten Hilfe von Jürgen Skambraks, dem Repräsentanten von HAUSER in Nepal, und unserem fähigen Guide Deepak, der uns meistens auf unseren Wegen in Nepal begleitete, konnten wir in kürzester Zeit unheimlich viel erleben.
Die Reise war ein Abenteuer für mich. Zum ersten Male nach Asien fliegen. Nur der Flug war klar. Ansonsten nichts. Wir standen vor dem Flughafen in Katmandu, umringt von drei Dutzend von Nepalesen, die sich alle auf uns stürzten, um uns in den in grauverschleierter Ferne liegenden Ort zu bringen, von dem wir nichts wußten.
Als da plötzlich ein kleiner, freundlich
lächelnder Mann stand mit einem kleinen Schild "HAUSER
EXCURSIONEN", der uns mit "Namaste" begrüßte, da
war ich nur noch dankbar (Ich hatte Tage zuvor an Jürgen ein
Email nach Kathmandu geschickt, aber keine Rückantwort
bekommen). Wir hatten auf einmal einen echten Ansprechpartner, er
hatte bereits ein Taxi und einen Fahrer dabei, der uns ins
unerwartet vorgebuchte Hotel THAMEL brachte. Wir brauchten nur
noch einsteigen und fuhren los.
Militärsperren bereits am Ausgang vom Flughafen, wir fuhren nach
Kontrolle hindurch. Als dann die erste Kuh mitten im Weg und voll
auf der Straße stand, da war endgültig klar, daß wir in einer
anderen Welt, weit weg von unseren westlichen
durchrationalisierten und straighten Gesellschaften, angekommen
waren. Alle fuhren auf der linken Straßenseite, viele
Menschen, einige Kühe,
"Sensationen" (z.B. eine Reihe von Friseuren, die ihren
Freiluftsalon auf der festgetrampelten Erde aufgemacht hatten,
auf der Mauer vor ihnen standen die Rasierspiegel, davor, auf
Holzstühlen, die eingeseiften Kunden, "Bürgersteige"
gibt es meistens nicht, oft sind da eher da nicht zugeschüttete
Ex-Baugruben).
Als unser Taxi in Thamel, dem Touristenzentrum von Kathmandu, in
eine kleine Seitenstraße einbog und uns im gleichnamigen Hotel
ablieferte, war ich nur noch froh, das scheinbare Chaos und die
wirre Fremdheit hinter mir lassend. Wir hatten den Einstieg
geschafft.
Das Abenteuer, also der Moment, wo man nicht weiß, was als Nächstes auf einen zukommen wird, ging weiter.... "Face the challenge". Darauf haben wir uns eingelassen - und es ging gut. Deshalb hier dieser Bericht. Wir hatten halt einfach Glück - oder, besser, örtlich ausgedrückt, viele Karmapunkte.
Ich hatte auf meiner Webseite eine weitere Höhle, die wir damals besucht haben. Es dauerte keine Woche, da hatte ich schon aus Nepal eine Anfrage, wie man diese "Wilde Höhle" in eine Schauhöhle umwandeln könnte. Man sei dankbar für jeden Hinweis. Umgehend habe ich alles darüber wieder gelöscht, denn das war ja gerade das Besondere an ihr gewesen, daß da kein Touristenrummel herrschte, hier ein Stück Natur war, das zwar auch nicht mehr unberührt gewesen ist, aber wenigstens noch ein wenig unterhalb des allgemeinen Aufmerksamkeitsradars existiert.
Bilder aus Kathmandu
Am Flughafen Bei der Ankunft und morgens beim Abflug zum Everest |
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In Thamel | ||
Am Durbar Square: das
Kasthamandap,
an einer Säule, der |
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Shiva und Ganesha - überall in der Stadt |
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Pashupatinath - wo die Toten diese |
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Patan - wo das Leben und die Liebe gefeiert wird |
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Ein Shivalingam im Festtagsschmuck |
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Kumbeshwartempel | ||
Kwa Bahal - der Goldene Tempel |
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Shivaschrein | ||
Swayambhunath | ||
Eine neue Buddha- statue wird aufgestellt |
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Gebetsfahnen überall |
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Farbenfrohe Buddhastatue |
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Maueröffnung, die offenbar auch "kultisch" genutzt wird |
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Butterlampen | ||
Länglicher Stein in einer Grube, der als Shivamanifestation verehrt wird |
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Golden Amitabha Buddha |
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Amitabha - den Eingang zu |
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Bodnath Stupa | ||
Höhlendarstellungen | ||
Männer in Patan
Eine nepalesische Höhle
Literatur:
Chabert, Claude | Modeste Contribution Népalaise - Nangetati Gupha, Grottes & Gouffres, n° 136, juin 1995, p 23ff. |
Douat, Michel | Explorations intraglaciaires dans le massif de l'Annapurna en 2009 (Himalaya), Spelunca 118-2010, p 7f. |
Ducluzaux, Bruno | LES KARSTS HIMALAYENS, Grottes & Gouffres, n° 127, mars 1993, p5 ff. |
Gebauer, Daniel, Pickering, Nicola | Another Himalayan 246m-Giant, ABSEILER 14:41, 1995 |
Gebauer, Daniel | Caves of India and Nepal |
Gebauer, Daniel | Kurzbericht der ersten deutschen Himalaya-Expedition, International Journal Speleology 15 (1986). pp 53-56 |
Kadebskaya, O. I. | Cave city in the national park Annapurna (Nepal), in: Proceedings CAVES AS OBJECTS OF HISTORY AND CULTURE - INTERNATIONAL SCIENTIFIC FORUM, edited by A.A. Gunko, S.K. Kondratieva, M.I. Lylova, Voronezh 2016 |
Pickering, Nicola | Caving in the Mahabharat Hills, Caves & Caving, Summer 1994, p 26ff |
Pickering, Nicola | Mahabarats '94, Caves and Caving, Summer 1995, p 25ff |
Pickering, Nicola | World Cavers Guide & Karst Atlas 4 - Nepal, The International Caver (10) 1994, p 30f. |
Scherzer, Uwe | Der Höhlenberg von Halesi, ABSEILER 12-1992, S. 3ff. |
Links:
http://www.info-nepal.com/firstpage/
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