Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen auf der North Island, New Zealand
Auckland und Northland
Die Nordinsel Neuseelands ist 113.729 km² groß.
Die maximale Breite liegt bei 450 km, die Länge um die 700 km.
Der höchste Punkt ist der 2.797 m hohe Ruapehu im
Tongarino-Nationalpark.
Auckland, der größte städtische Ballungsraum des Landes, hat
rund 1,3 Millionen Bewohner, womit etwa 32 % der
Gesamtbevölkerung hier wohnen. Auch die Hauptstadt, Wellington,
liegt auf der Nordinsel, nur durch die Cook Strait von der
Südinsel getrennt.
Für viele Menschen scheint Neuseeland am quasi
anderen Ende der Welt ein Paradies zu sein. Irgendwo, wenn es
schon bei uns vollkommen vertrieben worden ist durch die Zwänge
einer langsam vollkommen durchrationalisierten Erdoberfläche,
die nun schon ihre letzten Safttropfen abgeben muß, dann muß es
doch woanders sein - dort vielleicht. Der Trip lohnt sich, auch
wenn es einem die jährlich CO2-Bilanz vollkommen verhagelt
(18.000 Flugkilometer einfach, das ist ein ungeheurer
Energieverbrauch, der auch durch sparsamstes Verhalten sonst
überhaupt nicht aufgewogen werden kann).
Im Sommer 2007 war ich selber einmal dort, zusammen mit meiner
Frau Norma. Auch dort sind die Spuren "Europas" leider
sehr negativ zu sehen. Dieses hochgeheiligte Wirtschaftssystem
der "Marktwirtschaft", das angeblich die besten
Ergebnisse überall ergibt (aber überhaupt nicht
"sustainable" ist), das kann man auch hier massiv am
Wirken sehen. Man plündert so lange, wie was da ist, dann zieht
man weiter. Auch dort sind all die riesigen Wälder in einer
großen Anstrengung einfach niedergelegt worden, um, was?, zu
werden? Zündhölzl vielleicht. Nur wo die Landschaft zu
widerspenstig war, da blieben noch ein paar Baumriesen stehen,
die uns auch heute noch alle Gefühle von Dauerhaftigkeit,
Durchhaltevermögen und auch "Ehrfurcht" noch
einflößen können, sofern wir, trotz getrübter Bilanzen, zu
solchen Empfindungen noch fähig sind.
Die allermeisten Flächen der Insel sind massivst
vom Produktionssystem in sein Regime genommen inzwischen.
Überall Stacheldrahtzäune, um die Viehweiden nach außen
abzugrenzen, dort, wo Tiere sind, da wird man oft vergeblich nach
Gras suchen. Da treten die Huftiere alles in den Grund und nur
noch große Schlammareale sind zu sehen.
Wo sich die Menschen noch einigermaßen "frei" bewegen
dürfen, da sind inzwischen Nationalparks eingerichtet. Auch dort
gelten inzwischen strenge Verhaltensregeln, die gerade noch auf
einer halbquadratmetergroßen Tafel Platz haben. Einfache
ausgetretene Pfade wird man meist vergebens suchen, weil perfekt
angelegte Wege die Besucherströme auf den offiziellen Pfaden
halten sollen.
So ist es jetzt, weil die "Natur" d i e Ressource in
diesem Land ist, zumindest, was heute noch übrig ist. Das
"Weiße Gold" des Tourismus spült Milliarden ins Land
und viele Menschen leben davon. Und Millionen trampeln darüber.
Ein paar Lichtblicke, wo wenig los war, als wir dort waren.....
Am Weg zwischen Turangi und Tongariro "Opotaka Historic Place" In dieser alten Maorisiedlung finden sich künstlich in die Erde gebuddelte unterirdische Räume |
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Beim Whakapapa Village im Tongariro National Park |
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Mokau Beach |
Für den "Höhlenforscher" hält auch die Nordinsel eine Menge von höchst sehenswerten Regionen bereit. Ihren Kulminationspunkt erreichen sie im "King's Country", was man heute auch am touristischen Stellenwert der Höhlen dort sehen kann. Ich kenne keinen anderen Ort auf diesem Planeten, wo "Höhle" und "Tourismus" eine so enge "Ehe" heute eingegangen sind.
In Wellington am Hafen - von dort geht es zur Südinsel
Literatur:
Bain, Carolyn und andere | New Zealand, lonely planet 2006 |
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