Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Speläologisches und anderes entlang der Lykischen Küste


Höhle in der Pirat Koyu / Abends am Strand von Andrasan 2023


Auf dem Lykian Yolu / dem Lykian Way, dem Lykischen Wanderweg - besonders mit den Augen eines Höhlenforschers gesehen

Olypum Nationalpark

lykien/derinligi/derinligi.htm

Kosan Koyu

Phaselis


Lykien war einst die griechische Bezeichnung für ein Gebiet im Südwesten der heutigen Türkei. Es wurde von den Lykiern bewohnt, einem Volk mit eigener Kultur und eigener Sprache, die im 3. Jahrhundert v. Chr. ausstarb. Erstmals wird es schriftlich in der Illias von Homer erwähnt, wo es Unterstützer der Trojaner war. Charakteristisch der Hang, repräsentative Grabstätten für die Verstorbenen zu schaffen, die man noch heute überall findet.

Die Region war schon früh besiedelt und die frühen Spuren davon hat man zum Beispiel in der Höhle von Beringli ausgegraben. Auch die Griechen und die Römer haben sich dort wohlgefühlt, Städte gegründet, viel gebaut und auch erlebt, daß Pracht und Wohlleben auch wieder durchaus vergänglich ist. Später dienten viele dieser Stätten nur noch als Baustofflieferanten und sind heute, nachdem das Wertvollste wohl schon abgeräumt ist, unter Schutz gestellt.

Die Landschaft ist oft sehr gebirgig und reicht vom Meeresspiegel bis hinauf in Regionen mit 3.000 m Höhe. Selbst die sind heute mit Seilbahnen erschlossen und bei Vorliegen günstiger Bedingungen könnte man morgens Skifahren und später im Meer baden.

Von großen Höhlen ist bislang in dieser Region noch nichts bekannt, allerdings gibt es schon ein paar kleinere. Ein Blick auf die heutigen im Internet zugänglichen Karten zeigen ein paar davon und werden deshalb wohl viel aufgesucht. 

Die Deringli Magarasi ist sogar als Schauhöhle in Betrieb. Andere gilt es erst einmal zu finden, und wenn man dort ist, sieht man oft deutlich, daß man nicht der erste Mensch ist, der dort aufgetaucht ist. Spuren davon sieht man wieder und wieder, insbesondere in Form des Mülls, der zurückgelassen worden ist, oder als Rußbelang an den Höhlenwänden, wenn man dort Feuer gemacht hat, auch, weil draußen das Feuermachen wegen Waldbrandgefahr verboten war.

Ich bin jetzt schon mehrmals in der Region gewesen, am intensivsten, als ich, im Anschluß an die Hochzeit meines Sohnes Michael in Antalya, dem Lykianway gefolgt bin, so gut es halt gegangen ist. Denn bei Mittagstemparaturen über 30 Grad wird jeder gezähmt. Und wenn kein Weg mehr markiert ist und man mitten in einer Felsschlucht am Seil hängt, ohne Aussicht, daß da jemals wieder eine Markierung auftaucht, weil man sich wohl verirrt hat, dann tritt man besser einen Schritt zurück, und schaut, wie es an anderer Stelle auch wieder weitergeht. 

Es kein Fünf-Sterne-Höhlengebiet, soweit ich weiß und es veröffentlicht ist, trotzdem. Es gibt schöne und überraschende Momente

Am Strand von Andrasan
Aratuctu
Calbali
In Cirali
Phaselis

 

 


 

Literatur:

Bussmann, Michael, Tröger, Gabriele (2009): Türkei, Michael-Müller-Verlag, 3. Auflage, Erlangen 

Links:

https://www.reisereporter.de/reiseziele/europa/tuerkei/lykische-kueste-traumhafte-tuerkische-region-abseits-der-touristenmassen-33FX3GW5L6JPPIS5RYXIRCSAM5.html

https://www.michael-mueller-verlag.de/de/reisefuehrer/tuerkei/tuerkei-lykische-kueste/

Südtürkei


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