Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen in den Westpyrenäen


Biarritz und das Chambre d'Amour
Pierre-Saint-Martin
La grotte de l'Harpea, Pyrenées-Atlantiques


Kurt Tucholsky hat die Pyrenäen einmal so beschrieben: "Hinter mir die glatte, große, geteerte Automobilstraße, die von Biarritz nach San Sebastian führt, nun schlängelt sie sich ans Meer, und links, im Osten, liegen die blauen Berge: die Pyrenäen. Sie sind nicht allzu hoch - ihre Linien sind sanft geschwungen, der scharf Grat hier selten, und alle Kuppen sind rund. Es ist wie erstarrte Musik in diesen Höhenzügen. Bei Hendaye stoßen letzten Ausläufer fast ans Meer. Wir fahren an der Küste entlang."

Wir sind im französischen Departement Pyrénées-Atlantiques. Es gibt drei baskischeProvinzen, Soule, Basse-Navarre und Labourd, und das Béarn, den französichen Part.

Speläologisch gesehen handelt es sich um eine sehr reichhaltige Landschaft, in Claude Chaberts Arbeit über die französischen Höhlen heißt es sogar, um das größte Karstgebiet Frankreichs handeln würde. Ein Gebiet überragt alle anderen, das von Pierre-Saint-Martin. Aber es gibt noch mehr, das Massif von Urkulu, das Massif von Arbailles, von Iseye, von Ger.

Zwei Gründe gibt es vor allem für den Höhlenreichtum die Tektonik, bedingt durch die Auffaltung der Pyrenäen, und das Wetter, es regnet häufig und intensiv.

Für Touristen gibt ein paar öffentlich zugängliche Höhlen, Saré, Isturits und Betharam.

Isturits versuchten wir im Juni 2010 einmal zu besuchen. Sie ja nicht längs der touristischen Hauptrouten, sondern schon etwas abseits davon. Es war schon etwas schwierig in dieser Gegend eine Übernachtsstelle zu finden, ein nicht so weit entfernter Gasthof, der eigentlich einen guten Eindruck gemacht hatte, hatte gerade seinen Ruhetag usw.. Nur was soll man den halben Tag dort vorher unternehmen, eh man zwischen 14 und 17 Uhr dann in Normalzeiten die Höhlen besuchen kann? Wir waren jedenfalls morgens nach dem Frühstück dort und alles war leer. Jedenfalls sind wir noch so weit vorgedrungen, wie es halt unter Einhaltung der bei uns noch üblichen Schicklichkeiten möglich war, z.B. Einhaltung eines "Privateigentums", aber darauf zu warten, bis die derzeitigen Verwalter dieses Stücks Erde sich bequemen, es auch für andere zu öffnen, das war uns dann doch zu viel. Wir fuhren weiter.

Isturitz
   

Auf dem Rückweg vom Jakobsweg, den ich im September 2018 von Saint Jean bis nach Burgos beging, holte ich mein zurückgelassenes Auto in Saint Jean fast 2 Wochen später wieder ab. Da es nun so leicht war, sich fortzubewegen, machte ich den Versuch, die Grotte Harpea zu besuchen. Von diesem vergeblichen Versuch wird auf der entsprechenden Webseite berichtet. Es ist mir nicht gelungen, vielleicht beim nächsten Male. Das Unternehmen hat sich trotzdem sehr gelohnt, weil es in eine sehr reizvolle Landschaft führte.


YouTube-Filme:

http://www.youtube.com/watch?v=treTH72cKrM&feature=related

Literatur:

Minvielle, P. Grottes et Canyons, Ed. Denoel, Paris 1977
Chabert, Claude LES GRANDES CAVITÉS FRANCAISES; 1981
Tucholsky, Kurt Ein Pyrenäenbuch, rororo, Reinbeck bei Hamburg 1957

Links: