Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen in der Gorge du Gardon, F
- Vom
Pont du Gard bis Collias
- Von Collias bis Pont St-Nicolas
- Gardonaufwärts
von der Pont St-Nicolas aus
- Russan
- Grotte
de saint Vérédème
- Höhle
mit zeitgenössischer Höhlenkunst
Der Pont du Gard ist weltberühmt. Nördlich von Nimes im Süden Frankreichs führt das noch aus dem 1. Jahrhundert nach Christi stammende Aquädukt prachtvoll über eine Felsschlucht. Darunter fließt seit Urzeiten der Gard. Der Fluß ist 133 km lang, entspringt in den Cevennen und mündet in die Rhône. 65 km sind davon mit Booten befahrbar, Höhepunkt ist sicherlich die Gorge du Gardon, wo der Gard durch ein kreidezeitliches Kalkgebiet sich eine tiefe Schlucht auf 22 km Länge gegraben hat. Nur an 4 Stellen ist die Schlucht mit dem Fahrzeug erreichbar. Bei Russan liegt der Beginn der Schlucht, zweimal kann der Fluß auf Steinbrücken überquert werden, bei Pont St. Nicolas und Collias, bei Remoulins ist die schöne Strecke wieder zu Ende.
Höhlen gibt es zuhauf. Die Längsten sind die Grotte-exsurgence du Colombier (heißt auch Fausse-Monnaie), die Grotte de la Décamagne (heißt auch Grotte du Barrage), die Grotte-résurgence de Pâques und das Höhlensystem Grottes de Baume Latrone-Saint-Joseph.
Bekannt waren die Höhlen schon immer und
dementsprechend reich war die Ausbeute der Archäologen, als sie
anfingen, die Höhlen auszugraben. Viele Grotten und Felsdächer
wurden bewohnt gewesen, z.B. die Grotte de la Salpétrière bei
Remoulin auf dem Weg zum Pont zu Gard und die Grotte
Esquiso-Crapaou in der Nähe von Russan, wo man auf 50.000 Jahre
alte Siedlungsspuren stieß. In zwei Höhlen wurden
prähistorische Malerein entdeckt, in der Baume Latrone und einer
weiteren Grotte. Im Höhlensystem Grottes de Baume
Latrone-Saint-Joseph findet man versteckt einen künstlichen
Tunnel, der in der typischen Bauweise der Schöpfer der Dolmen
und Menhire einen Versturzschacht offenhält. In vielen Höhlen
hat die Spuren früherer Bestattungen gefunden.
Benutzt hat man die Höhlen auch als Trinkwasservorkommen (grotte
de la Citerne), als Versteck und geheimen Versammlungsplatz
(grotte du Sambuc), als Stall, als öffentlichen Festplatz
(Grotte de la Salpétrière - Minvielle berichtet davon, daß
sich am Pfingstmontag die Zigeuner regelmäßig an diesem Ort
getroffen hätten, um zu feiern und Musik zu machen), als Kultort
(Grotte de saint Vérédème, laut Minvielle der
bekannteste Höhlenkultort des ganzen Lanquedoc, und andere
Höhlenkirchen).
Bei Russan | ||
Sainte-Baume 28. Mai 1980 |
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Spuren des letzten Hochwassers 2003 |
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Eingangsregion in die Grotte du Paques |
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Auf der Gardbrücke in Collias |
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Kleine Nischenhöhle als Keller genutzt |
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Kleine Durchgangshöhle |
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Bodenstrukturen im Flußbett |
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Wandern auf engen Wegen in den Garrigues |
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Höhleneingänge hoch oben in den Felswänden | ||
Karstquellhöhle direkt am Fluß | ||
Schwierige Felspassage am Flußufer | ||
Flußabwärts von Pont-St-Nicolas | ||
Baumhöhle in Remoulin |
Literatur:
Eppel, Franz | Stationen der ältesten Kunst, Wien-München 1963 |
Fabre, Guilhem, Fiches, Jean-Luc, Paillet, Jean-Louis | L'Aqueduc de Nimes et le Pont du Gard, Deuxieme edition, CNRS Editions, 2000 |
Fabre, Guilhem, Pey, Jean | Le Gardon et ses gorges, Les Presses du Languedoc |
Grebeude, Richard | Espeluca .. Nare pres de chez soi, Speleo flash n° 147, Juni 1985, S. 9ff. |
Mazauric, F. | Le Gardon et son Canyon Inférieur, MÉM. SOC. SPEL. 1892, 2 |
Minvielle, Pierre | GUIDE de la FRANCE SOUTERAINE, Les Guides Noirs, Tchou, Éditeur, 1970 |
Weinhold, Maria, Schmitt, Thomas | Ardèche und Cevennen - Wege durch eine alte Kulturlandschaft Südfrankreichs, Schelzky & Jeep Berlin, 2. Auflage 1995 |
ohne Verfasserangabe | Atlas Speleologique des Gorges du Gardon, Band 1 und 2, 1981 |
Links:
28. Mai 1980
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