Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
HÖREPSY 2003
"Leuchtende Tage - weine nicht, daß sie
vorüber, sondern lächle, daß sie gewesen."
Immanuel Kant
Lurgrotte
Grasslhöhle
Heidentempel
bei Koflach
Karst
und Küche
Frauenhöhle
"Moderne
Höhlen"
Das "Schwarz-Projekt"
Vom 1. Mai 2003, einem Donnerstag, bis zum 4. Mai, dem Sonntag, hat nun zum wievielten Male schon das HÖREPSY-Treffen stattgefunden? Das ist ja eigentlich egal. Es war gut, nach Meinung einer Teilnehmerin, die nun schon zum dritten Male dabei gewesen war, war es sogar das "Beste". Ich gebe gerne zu, es war einfach super. Da blieb nichts zu wünschen übrig. Für mich zumindest.
Eine wunderbare Gegend, das Mittelsteirische Berggebiet, und darin eingebettet, Peggau. Höhlen, hektakombenweise rundum. Wir mußten nur vor den Gasthof Post treten, und der Blick auf die Peggauer Wand mit ihren großen Höhlenöffnungen richten, was gar nicht zu vermeiden gewesen wäre, warum auch.
Viele sehr liebe Leute waren da, aber das Ganze stößt jetzt an seine Grenzen. Wenn wir zusammen in ein Lokal gehen wollten, dann war das nur noch mit quergestelltem Längstisch und offenbar besten Beziehungen möglich. Auch die Himmelsmächte waren uns äußerst wohlgesonnen und bescherten uns ein Wetter, das man schon mal "Kaiserwetter" genannt hat. Und die Vorträge hatten wohl auch "Gehalt", stillten Neugier, öffneten Neues.
Manche hatten sich gleich für eine ganze Woche freigenommen und verbrachten in Peggau einen kleinen Urlaub, keine schlechte Idee, wenn nur die Unterkunft dafür stimmt. Das war bei unserer kleinen Gruppe, die sich aus Jasmin aus Köln, Willi aus Kempten, Alfred aus Seeon und mir aus Gröbenzell zusammensetzte, für zwei zumindest nicht der Fall. Wenn man da im Bett lag und schlafen wollte, dann ging das öfters überhaupt nicht. Der Eisenbahnlärm war zeitweise höllisch, "so, als wenn ein Zug direkt über einen hinweg brausen würde". Dafür dann auch noch sehr "anständige" Preise zu verlangen, da war es dann doch gut, daß wir nach 4 Nächten wieder das Weite suchen konnten.
Eine besondere Erwähnung ist das Essen wert, das überall
eine sehr gute Qualität aufwies. Hervorragende Schnitzerl
verschwanden genauso im Bäuchlein wie Bärlauch- und
Kürbiskernsuppen, Zanderfilets, Tellerfleische, Kürbiskuchen
was es sonst noch für Schmankerl gab. Feine Biersorten
begleiteten die Nahrung genauso in den Mundschlund wie die
schlürfigen Weine, allen voran der rosarote Schilcher.
Ein Essen und eine Weinverkostung ging auf die Rechnung der
Gemeinde Peggau. Wir waren als Teilnehmer der Tagung eingeladen
zu einem reichhaltigen Büffet im Schauhöhlenhaus der Peggauer
Lurgrotte - eine sehr feine Geste, für die wir dem
Bürgermeister und den Organisatoren nur danken können. Ein
Erlebnis.
Kultur - ein wichtiges Stichwort. Graz, die
Kulturhauptstadt Europas 2003. Das war für uns 4 gleich an
ersten Tag so anziehend, daß wir den Ausflug in die Badlhöhle
und die anderen in Umgebung am Donnerstag gleich sausen ließen
und lieber uns der schönen Stadt an den Ufern der Mur zuwandten.
Einen Fehler machten wir gleich zu Anfang. Ich parkte das Auto in
einer der Tiefgaragen der Stadt. Die werden privat betrieben und
damit, wie das so schön beschönigend heißt,
"erwerbswirtschaftlich". Im Klartext heißt man, man
holt so viel als nur irgend möglich aus den paar Dummen heraus,
die sich da noch unwissentlich hineinwagen. Umgerechnet 7 DM pro
Stunde, da hatten wir am Ende 21 in den Geldschlitz des
Automaten zu werfen. Herauskam nichts mehr, vor allem nicht das
Ticket. Es war dann ein modernes Abenteuer, da wieder aus dem
Garagentor in die Freiheit zu kommen. Ein Telefonanruf beim
Garagenbetreiber, mit einer Gebühr von 30 für den Anruf
an einem Schild angekündigt, brachte dann 20 Minuten später
einen Mann heran, der uns nach ein paar Minuten tatsächlich
wieder entließ, ohne daß von der Gebühr noch die Rede gewesen
wäre. Die Stadt war ein Erlebnis. Besonders am 1. Mai in der
Frühe. Große Leere, kaum Menschen auf der Straße, eine
Blaskapelle unterhielt wohl die Besucher einer Maikundgebung. Wir
erstiegen den Schloßberg, erlebten das prachtvolle Panorama,
besuchten die große Erinnerungsausstellung "Berg der
Erinnerungen" in den alten Luftschutzkellern, versuchten
auch mit der Grottenbahn zu fahren, was aber wegen der langen
Wartezeit dann unterblieb, "wagten" uns in die
"SadoMaso"-Ausstellung "PHANTOM DER LUST. Visionen
des Masochismus in der Kunst", wobei natürlich auch zu
HÖREPSY allerhand zu finden war - vom Umgang mit den diversen
Körperhöhlen bis zum "Cave man", der, wie weiland
Georg der Drachentöter, in einer Höhle seinen Fuß auf sein
"Opfer" setzte, hier mal eine attraktive Damen im Pelz.
Mittags füllten wir uns Körperhöhlen mit köstlichen Speisen
in einem urigen Restaurant in der Altstadt, schlenderten Richtung
noch im Bau befindlichen Kunsthaus, dann als Highlight die
"Insel" in der Mur, und dann, schon ein bißchen
schlapp und müde werdend, noch in Ausstellung zur
"HIMMELSCHWER - Transformationen der Schwerkraft".
Schon raffiniert, diese "Österreicher" - machen
Reklame mit einem Kunstwerk, das man gar nicht sehen bekam,
sondern mit der nächsten Schöpfung dieses Künstlers, an langen
Seilen an den Füßen aufgehängten Gußfiguren von Menschen in
einem alten Jesuitenstift. Von den "Himmelsleitern"
wurde wir dann noch hinaufgelockt auf den Turm des Mausoleums, wo
man zauberhafte Perspektiven auf die Dächer der Altstadt haben
konnte und da und da und da auf diese Wunderdinger: schmale
Leitern, die auf den Ziegeldächern festgemacht waren und einfach
hinaufwiesen in die Höhe, in den Himmel.
Am nächsten Tag kamen wir noch einmal. Heinrich hatte ein
Abendessen in der Gamlitzer Weinstube in der Altstadt von Graz
organisiert, ein schönes Erlebnis, da mal richtig einzutauchen
in das Leben der Grazer, die offenbar wirklich das Leben dort auf
hohem Niveau genießen können.
Anschließend noch ein Highlight, das mir gut gefallen hat, aber
mancher hielt sich nach einiger Zeit ziemlich abseits: ein
Ghostwalk. Ein als Nachtwächter mit schwarzer Kutte und
Kerzenlaterne versehener mittelalter Grazer (Lehrer von Beruf)
führte uns durch die Altstadt und erzählte im nächtlichen
Dunkel in den engen Höfen und auf den belebten Straßen wahre
Geschichten von all den Grausamkeiten, die dort im Laufe der
Jahrhunderte alle passiert sind, von Morden und
Hexenverbrennungen, Unglücken und anderen unglücklich machenden
Begebenheiten, wie nicht erfüllter Liebe. Schade fand ich, daß
er die Geistergeschichten weggelassen hatte, aber er hatte spitz
gekriegt, daß da "Wissenschaftliches "im Spiele sei
und da blieben diese Nervenkitzler unerzählt. Und dabei wäre
das so eine schöne Anknüpfung für "Geister und
Höhle" gewesen!
Stichwort Exkursionen. Da hatten wir wirklich Höhepunkte diesmal. Von der Badlhöhle und Umgebung war schon die Rede. Zweimal waren wir in der Lurgrotte, sowohl von Peggau als auch von Semriach her. Beides waren starke Erlebnisse. Besonders der Besuch des Großen Domes mit der Son-et-lumière-Show. Auf einer eintägigen Busreise besuchten wir die Grasslhöhle, der "Frauenhöhle", einem Erdstall, und dem Heidentempel bei Köflach. Darüber an anderer Stelle ein bißchen mehr.
Hier wurde ein 10 Minutenstop gemacht: die Hundertwasserkirche in
Bärnbach
Idealerweise passiert bei HÖREPSY etwas, was bei den
"normalen Höhlentouren" meist nicht vorkommt. Die sind
und bleiben "reine Praxis", Ergebnisse gefragt,
"Meß"ergebnisse meist, handfeste Daten werden
gesammelt, Persönliches würde da nur stören, sich
Zuhausewissen im "Hohen Raum der Wissenschaft", das
wäre was. Mancher, Vereinzelte, verdient sich ja gar seinen
Lebensunterhalt damit, "what do you do for a
living?".
Nachdenken und Nachspüren, das unterbleibt meist. Bei HÖREPSY
ist das die zweite Seite. Das beginnt mit den vielen Gesprächen
am Rande des Geschehens vom Frühstück über die kleinen Pausen
bis zu den langen night sessions bis in den frühen Morgen. Das
zeigt sich aber eben auch in den "Vorträgen".
Leider steht dieser Teil nur auf einer ganz schmalen Basis und
ist in seiner Grundsubstanz immer recht gefährdet. Aber bislang
hat es "gereicht". Diesmal war als
"Festvortrag" angekündet der Vortrag über die
"Kulthöhlen Indiens" von Heinrich Kusch. Höchst
sehenswert und direkt in den Kernbereich von HÖREPSY natürlich
führend. Am selben Abend gab es dann noch was Unangekündigtes
zu sehen, von dem auch noch einige Teilnehmer von HÖREPSY
ausgeschlossen blieben, weil sie die "POST" gar nichts
mehr betreten konnten, weil die eigentlich am Mittwoch und
Donnerstag geschlossen hatte und die Tür demzufolge
abgeschlossen war. Zwei Hilfsgeister eilten zurück zur
Schauhöhle, holten dort noch ein paar ungeöffnet gebliebene
Schilcherrotweinflaschen und los konnte es gehen - eine Reise in
die Welt der Wasserhöhlen. Die 6x6-Diaschau von mir nahm das
Thema der Lurgrotte auf: ein Bach verschwindet im Berg und kommt
wo anders wieder zu Tage. Was ist da zu sehen, was passiert im
Berg? Von der Bramabiau, dem Alum Pot, Gaping Gill, dem
Scheukofen, dem Schwarzbachloch, der Kolowrathhöhle... von
fließenden und fliegenden Wassern war die Rede, vom Tod und vom
Leben. Es reichte.
Am nächsten Morgen gab es noch mehr Vorträge. Peter Hoffmanns
Bericht über eine Reise durch die Steiermark, Höhlensagen,
Merlins Höhle, Felsbilder.... Das war zwar oft spannend, aber
draußen schien die Sonne wunderbar leuchtkräftig und warm,
lockte richtig nach draußen und wir saßen da in Dunkeln,
atmeten Wirtshausluft, aber nichts dauert ja ewig....
Am Samstag abend noch einmal Vorträge: Erst Peter Forsters
ausgereifte Erdstallbilder zusammen mit akribischen
Beschreibungen des zu Sehenden: "Schneckensand, Gangbreite
80 cm, Länge 4 Meter 20..." und dann ich: "Hörsinn
und Höhle". Das war auch für mich ein Abenteuer. Es gibt
sie auch über der Erde. Erst ein paar Präliminarien, ein
Versuch mit 2 Papprohren vom Küchenpapier, die man sich an die
Ohren halten sollte, was immer engagierter von den Teilnehmern
aufgenommen wurde, weil wir alle außergewöhnliche optische
Erlebnisse (Osterhasen, Alienerinnerungen) bekamen wie auch
akustische (Klatschen, Singen...), einige Schweige- und
Stillemomente, wo wir einfach nur mit geschlossenen Augen auf das
hörten, was gerade da war (wir waren in einem Wirtshaus) und
dann noch die Bildung von "Murmelgruppen", wo wir uns
über das Hören und das Leitthema austauschen konnten für kurze
Zeit. Dann noch ein paar Anmerkungen von mir allgemein zum
"Hören", dann war schon wieder eine Pause. Nachher
noch eine Tonkassetten und Videopräsentation zum Thema. Und dann
Schluß. Genug für heute. Morgen war auch noch ein Tag. Viele
drängte es gleich in ihre Federbetten, aber ein gewisser harter
Kern testete weiter sein Durchhaltevermögen.
Am Sonntag früh nochmal Vorträge. Peter war es gelungen, den
unzuverlässigen Beamer doch noch zu aktivieren und zeigte dieses
"KUKU-Projekts", ich noch die Bilder von Merlins
Höhle, und dann wurde noch einmal richtig intensiv. Was bekommt
das Ohr alles in der Höhle zum Hören. Ich habe bislang noch nie
so eine umfassende Bestandsaufnahme gehört und mitbekommen. Und
was da zu Tage trat, das war alles andere als unbedeutend. Nur in
Zeiten, wo die "Wiesehenschaft" das Erklärungsmonopol
für die Welterklärung für sich reklamiert hat, nach der
Religion, die oft immer unglaubwürdiger geworden war, da trat
eben das "Ohr" und das "Hören" immer mehr in
den Hintergrund. Dann kam Joachim-Ernst Behrendt mit "Nada
Brahma - Die Welt ist Klang", "Das Dritte Ohr - Vom
Hören der Welt" und "Ich höre - also bin ich",
womit eine zeitlang ein richtiger Hörboom einsetzte. Nach dem
Tod von Behrendt ist es wieder ruhiger darum geworden. Aber
dieses Thema ist faszinierend, was auch in den Beiträgen der
Zuhörer noch verstärkt worden ist. Am Schluß unternahm ich mit
wenigen Worten noch einen Ausflug in die Welt von
Religion-Höhle-Hörsinn mit Mohammed und seinem Vernehmen des
Urtons in der Höhle von Gare-Hira. Damit war eine Ebene
angestoßen, die ins Transzendentale führte, weit hinaus über
den Alltag, der sich gerade in einer sich allmählich füllenden
Gastwirtschaft im Murtal abspielte. Eine Pause ist hier das
Beste.
Danach zeigte ich nur noch Bilder. Eine Welturaufführung fand
statt: 100 schwarze Dias, ein Gipfelpunkt der Höhlenfotographie,
untermalt von Tönen aus dem Hölloch, für die Jasmin Thesen und
ihre Schweizer Freunde verantwortlich zeichneten. Dann noch ein
letzter Blick auf etwas, was mir seit neustem durch den Kopf
geht: "Moderne Höhlen". Was ist das? Was soll das
sein? Der Ausdruck bedeutet zumindest: Sich loslösen von den
"Alten Höhlen", hin zu Neuen. Wo? Zum Beispiel im
"Kunstbau" der Lenbachgalerie in München. Ein vom
Menschen geschaffenes unterirdisches Objekt zwischen
Straßendecke und U-Bahn-Station. Olafur Eliasson hat im
Frühjahr 2003 dort die Installation "Sonne statt
Regen" gezeigt. Leider ist das Fotographieren in den Räumen
selber verboten. Schade, extrem schade. Der Künstler will sich
wohl die "Exklusivrechte" vorbehalten. Aber verhindern
konnte er doch nicht, daß da "Bilder" gemacht werden,
denn schließlich ist diese Galerie offen nach draußen - durch
Glasfenster, die sich auf die U-Bahnzugänge öffnen. Und da sind
Bilder entstanden, die ich da gezeigt habe. Mindestens
Nichtalltäglich.
Dann zeigte Peter Hofmann Fotos aus den anthropospeläologisch
interessierenden Orten des Inntals, der Region, die wegen des
50jährigen Vereinsjubiläums des VHM und der Verbandstagung der
deutschen Höhlen- und Karstforscher in Frasdorf 2004 in den
Vordergrund treten wird.
Die "Verarbeitung" der Höhlenerlebnisse geschieht
inzwischen, dank Sophie Hochrein, inzwischen auch schon in
künstlerischer Art und Weise. Als Lehrerin kennt sie gut die
Wege, wie Menschen zu bewegen sind, das was in ihnen vorgeht,
auch auf materiell wahrnehmbare Weise wiederzugeben. Sie hatte
mehrere Batzen Ton dabei, legte sie auf den Tisch vor dem Eingang
in die Semriacher Lurgrotte und los ging es mit einer
außergewöhnlicher Kunstaktion. Jeder gestaltete ein OHR. Sein
höchstpersönliches Ohr. Gut zu meinem Vortragthema
"Hörsinn und Höhle" passend. Jedes Ohr ist anders
ausgefallen - irgendwie unglaublich und doch den wahren Zustand
unserer Welt wiedergebend. Und Sophie zeichnete unsere Ohren auch
ab, machte Ohrenportraits, schuf vollkommen individuelle Werke.
Das war für mich eine der sehr tiefgehender Erkenntnisse dieses
HÖREPSY-Treffens: Es mag zwar "funktionieren", daß
wir all das, was es da auf der Welt gibt, in "boxes"
tun oder als durch "pigeon holes" passend erkennen,
aber "gerecht" werden wir der unendlichen Vielfalt der
Erscheinungen im Grunde nicht. Alles ist so abenteuerlich
verschieden. Wo gibt es wirklich zwei "gleiche" oder
zwei "selbe" Sachen? Man muß nur zwei Steine nehmen,
z.B. aus dem Bachbett der Lurgrotte. Man wird keine finden. Und
das ist ja nur ein kleines Beispiel.
Peggau 2003. Da müssen einfach noch ein paar Ereignisse
erwähnt werden. Am Samstagabend marschierte die Feuerwehr und
eine Feuerwehrblaskapelle durch den Ort, vollführte ihr
militärisches Zeremoniell, wurde entlassen und kam auch in unser
Wirtshaus. Musikalisch vorgebildete Leute waren da, es hieß, die
Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Es gab da das "Lied der
Höhlenforscher". Ich hatte einen Artikel darüber aus der
HÖHLE kopiert, fragte den Bürgermeister, der auch
Feuerwehrhauptmann war, im Wirtshaus, ob er uns helfen könne,
was er postwendend bewerkstelligte. Er organisierte für uns
einen Trompeter, der von den Noten her diese Melodie für uns
umgehend erklingen lassen konnte. Ich kannte sie von irgendwoher
schon, aber es war schon ein Erlebnis, das, was da in diesem
ziemlich "toten" Stück Papier steckte, wieder zum
Leben erweckt, neu zu erleben. Sophie, die die Noten auch von mir
bekomme hatte, war mit dem Singen des Texts gegen das Schmettern
der Trompete auf ziemlich verlorenem Posten. Aber ein Erlebnis
ist das sicherlich für uns alle geworden. Am Ende konnten wir
alle noch "Il Silentio" hören, irgendwie ein
dialektischer Widerspruch beim Schmettern einer Trompete und den
Hintergrundgeräuschen einer bestens besuchten Gastwirtschaft.
Noch ein rührender Moment: Die "information pipeline"
war wohl irgendwo undicht geworden. Jedenfalls war
"ruchbar" geworden, daß "Magister" (wie oft
haben wir nicht in den vergangenen Tagen dieses Wort richtig mit
Hochachtung ausgesprochen gehört) Heinrich Kusch einen
"runden Geburtstag" am Sonntag hatte. Vereinzelte
Glückwünsche nach dem Frühstück hatten schon stattgefunden,
aber am Ende unseres Treffen wurde es schon richtig
"rührselig". Sektgläser wurden aufgefahren und
eingegossen, "Zum Geburtstag viel Glück / happy birthday to
you" mehrsprachig gesungen, angestoßen und gratuliert - es
wurde schon richtig rührselig. Es gibt ja längst ein Wort für
so etwas ähnliches: "Großfamilie". Warum soll so
etwas nur auf "Blutsbanden" gründen? Warum nicht
auch auf "Passionen, Leidenschaften, Blickwinkeln"?
Momente von der Tagung |
Der größte Teil der HÖREPSY-Teilnnehmer 2003 vor dem Eingang in die Semriacher Lurgrotte
Es geht weiter..... HÖREPSY 2004 .....
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