Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Causse Méjean, Lozère, Aveyron, F
Der Causse Méjean wird vom Tarn nach Norden hin vom Causse de Sauveterre getrennt, nach Süden ist zwischen ihm und dem Causse Noir die tiefe Jonte-Schlucht. Es handelt sich um die größte und höchstgelegene Hochebene der Grands Causses und hat sene höchste Erhebung im Gargo, der 1247 m ü. M. liegt. Die Grundfläche beträgt 340 km², wobei die Höhenlage sich zwischen 800 und 1247 m schwankt. Nur wenig Menschen leben dort, im Schnitt 1 Einwohner pro km², meist in kleinen Ansiedlungen mit wenigen Häusern und einigen weit verstreut auseinanderliegenden Bauerngehöften.
Im westlichen Teil gibt heute nach Aufforstungsmaßnahmen wieder größere Waldgebiete, im Osten erhält man die kahle, steindurchsetzte, meist baumlose Hochfläche.
Größter touristischer Anziehungspunkt ist der
weltberühmte Aven Armand. Landschaftliche Höhepunkte sind der
Besuch der fremdartigen Felslandschaft von Nimes-le-Vieux, die
Felsbögen bei St Pierre des Tripiers, die Felsvasen bei
Cassagnes unmittelbar am Abgrund in die Jonteschlucht. Auch mit
Tieren versucht man Leute anzulocken. Es gibt einige
Reitstationen, in Villaret bei Hures werden auf einer großen
Fläche Przewalski-Pferde gehalten und es gibt eine
Beobachtungsplattform zwischen Peyreleau und Meyrueis kann man
besonders gut die 1981 wieder ausgewilderten und offenbar gut
sich eingelebt habenden Gänsegeier sehen.
An megalithischem Kulturgut gibt es einige Dolmen, Tumuli und
Menhire zu sehen. Auffallend sind auch einige einfache Wegkreuze,
gut zur kargen Gegend passend. Auch einige alte Kirchen wären zu
besichtigen, in Hures steht z.B. eine romanische Kirche mit einem
Lourdesmotiv im Kirchenfenster.
Richtig lange Höhlen gibt im Causse Mejean bislang noch nicht, obwohl zu erwarten ist, daß es auch hier solche gibt. Die längste scheint im Moment noch die Grotte-perte des Hérans in der Jonteschlucht zu sein für die einen Länge von 2.525 m angegeben wird. Die tiefste Höhle ist derzeit der Aven des Hures mit - m, gefolgt vom Aven de Banicous mit 344 m und dem Aven de la Bastide mit - 307 m. Eine Schauhöhle gibt es, die hat Weltklasse, der 1897 erstbefahrene Aven Armand.
Ansichten vom kahlen Plateau | |||
Hures | |||
Aven des Hures | |||
Schächte in der Nähe des Flugplatzes |
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Am Aven de la Barelle | |||
In Nimes-la-Vieux | |||
Unterkunft kann man in einem der zahlreichen
Gîtes fnden, die allerdings öfters auch ausgebucht sind, so
daß man einiges herumfahren muß, eh man eine gute Bleibe
gefunden hat. Ich war schon in Viale, wo ein gutes Restaurant
dazugehört, und in Hyelzas, wo es gleich zwei Gîtes gibt.
Besonders schön ist das beim Dorfbäcker, wo der stimmungsvolle
Aufenthaltsraum direkt über der Backstube liegt und es in der
Frühe überhaupt kein Problem ist, frischestes köstliches Brot,
ein pain au chocolat oder auch eine Brioche zu bekommen.
Irgendwo auf dem Weg sahen wir auch ein Protestplakat. Der
Nachbar auf der anderen Straßenseite regte sich darüber auf,
daß gleich ihm gegenüber ein Gîte aufgemacht hatte, gleich
neben der kleinen Dorfkirche! So klein ist da wieder die Welt.
In Hyelzas | |||
In Viale |
Literatur:
Maurin, Yves | Synoptique des operations de tracage realisees sur le causse Mejean, Spelunca n°29 / 1988, page 24-28 |
André, Daniel | Lozère des Ténèbres, éditeur: Speleo-Club de la Lozere, Marvejols 1992 |
Minvielle, Pierre | Guide de la France souterraine, Les Guides Noirs, Tchou, éditeur, 1970 |
Michelin | Causses Cévennes - Bas Languedoc, Clermont-Ferrand 1974 |
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