Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft, Kultur und Höhlen in den Gorges du Tarn, Frankreich
Höhlenwohnungen in den Gorges du Tarn zwischen le Rozier und les Baumes Hautes, F
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380 km lang ist der Tarn, einer der großen Flüsse Frankreichs. Er entspring in 1.560 m Seehöhe an den Hängen den Mont Lozère in den Cevennen und mündet am Ende in die Garonne. Höhlenkundlich interessant wird dieser Fluß und die Nebenflüsse Dourbie und Jonte, sobald er aus den Schiefer- und Granitgebirgen des Zentralmassifs auf die Kalkzonen der Causses trifft. Das passiert in Gebiet um Florac. Danach sind es dann ungefähr 50 km, die landschaftlich ihresgleichen suchen. Nach Le Rozier weitet sich dann das Tal wieder. Man dann weiterhin noch Karst und zur Linken und zur Rechten, aber das ist nicht mehr so zwingend, weil einfach dort einfach der Ausgleich zwischen den Plateaus auf rund 1000 m Seehöhe und der Schlucht in einer Tiefe um 500 nicht mehr auf 1,3 bis 2 km Erdoberfläche passiert.
Früher war diese Gegend auf weite Strecken wohl ziemlich unzugänglich. Heute ist das anders geworden, aber die Alternativen zum bloßen Durchfahren mit dem Auto auf einer inzwischen schon sehr komfortablen Straße gibt es immer noch. Da gibt es Wanderwege, auf denen sich zu bewegen, eine wahre Lust ist. Wo gibt es noch Vergleichbares auf der Welt? Kultur und Natur in einer Symbiose, die man nur selten findet. Was stört, vielleicht ist der Straßenlärm, besonders wenn er produziert wird von den Motorradpulks, die sich besonders dahin gerne gewegen. Und es gibt auch noch den Wasserweg. Früher war das der einzige Verkehrsweg, um einige Orte überhaupt mit dem Nötigsten zum Leben zu versorgen, La Malène zum Beispiel. Heute kann man sich ein Boot mieten und den Fluß hinunter paddeln. Auf weite Strecken ist das ein kaum gefährliches und einfach genußreiches Vergnügen. Allerdings hat man hier einfach nicht mehr das Gefühl, daß man eine Exklusivität auf diesem Weg mehr hat, anders als in so manchen anderen Schluchtteilen im Süden Frankreichs, am Gard oder an der Ardèche etwa.
Aus höhlenkundlicher Sicht sind die ungefähr 50 km zwischen Florac und Le Rozier die wichtigsten. Die Südflanke wird vom Causse Mejean gebildet und im Norden ragen die Felsen des Causse de Sauveterre steil in die Höhe. Wer sich auskennt, der stößt alle paar Kilometer auf speläologisch höchst aufregende Erscheinungen, wer nicht, der sieht immer noch einige Höhlenerscheinungen, die einfach nicht zu übersehen sind.
Höhleneingang direkt an der Straße in der Nähe von Blajoux | ||
Castelbouc | ||
Die Straße führt direkt am Chateau de la Caze über den Eingang der gleichnamigen Höhle |
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Höhlenwohnungen direkt an der Straße bei Baumes Hautes | ||
Unauffällig - aber dort ist der Eingang in eine
der längsten Höhlen |
Ein paar ganz kleine Highlights, die Unterwelt betreffend
Castelbouc n°1 | |||
Clujade |
Nur wegen der Höhlen die Tarnschlucht zu durchqueren, das wäre sehr schade, denn wer die Augen aufmacht und wirklich sieht, der findet ein paar der reizvollsten Orte, die man irgendwo noch auf diesem Planeten erleben kann, wirklich und echt gereift in Jahrhunderten, und nicht frisch nachgemacht wie in Las Vegas oder ähnlichen Ausgeburten schrägster menschlicher Phantasie.
St Enemie | |||
Hauterive | |||
La Malene | |||
St Chely |
Nicht zufällig findet sich hier auch die eine oder andere "Kulthöhle"....
Oberhalb von La Malene | |||
St Tarcisse in Chély-du-Tarn | |||
Marcellin |
..wird fortgesetzt
Literatur:
Balsan, Louis | Grottes et Abimes des Grands-Causses, Millau 1950 |
Gauchon, Christophe | Des cavernes & des hommes, Chambery 1997 |
André, Daniel | Lozère des Ténèbres, éditeur: Speleo-Club de la Lozere, Marvejols 1992 |
Speleo-Club des Causses | Exploration Caussenarde, Millau, 1984 |
Minvielle, Pierre | Guide de la France souterraine, Les Guides Noirs, Tchou, Éditeur 1970 |
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