Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle/
Landschaft und Höhlen in Westaustralien / Western Australia
Der Bundesstaat "Western Australia"
umfaßt den gesamten Westteils des Kontinents und ist damit der
flächenmäßg größte Australiens. Gerade mal 2,2 Millionen
Menschen leben auf einer Grundfläche von 2.645.615 km² (7mal so
groß wie Deutschland) und der allergrößte Teil davon drängt
sich auf das Gebiet um die Hauptstadt Perth.
Die dort zu Tage tretenden Gesteine gehören zu den ältesten
dieser Erde und gehören zum Yilgarn cranton und Pilbara craton,
die vor 3,2 bis 3,0 Milliarden Jahren zusammen mit Teilen von
Indien, Madagaskar und Zimbabwe einmal den Superkontinent Ur
gebildet haben. Die höchste Erhebung bildet der Mount Mehaary in
der Hamersley Range, Pilbararegion, mit 1.245 Metern Seehöhe.
Der größte Teil des Landes besteht aus einem etwa 400 hoch
gelegenen, abflußlosen Plateau.
Aus der Sicht der Höhlenkunde sind vor allem Regionen
interessant, wo Kalksteine auftreten. In den Kimberleys im Norden
stößt man auf Kalke aus dem Devon und dem Kambrium. Weitere
Höhlengebiete liegen entlang der Westküste (Cape Range, Jurien
Bay, Eneabba, Yanchep, Christmas Island) und vor allem im
Südwesten im Leeuwin-Naturaliste National Park. Die dort
vorkommenden Kalke sind vergleichsweise richtig "jung".
Es wird ein Alter von ca. 500.000 Jahren dafür genannt.
Besonders wichtig ist auch der Teil der Nullabor-Ebene im Osten
des Staates, die schließlich Teil des größten
zusammenhängenden Karstgebietes der Erde ist.
"Pinnacle" - ein in die Luft hineinragender Felszapfen. Das ist eines der unendlich vielen Naturwunder, das sich in diesem riesigen Teil der erdigen Erdoberfläche zeigt. Für viele Männer ist das ein Anlaß, sich ihrer Männlichkeit zu entsinnen. Sie stellen sich vor einer der übermannshohen, manchmal richtig an Penisse erinnernden Steinsäulen auf, legen die Hand dran und lassen sich von ihrer Frau dann freudestrahlende fotographieren. Schöne Bilder gibt das!
Es gibt 3 verschiedene Theorien, wie diese Pinnacles im Namburg National Park entstanden sein könnten > https://www.geologypage.com/2016/05/the-pinnacles-western-australia.html
Bei Albany sind wir auch auf "Höhlen" gestoßen, die einem ganz anderen Typ angehören, als dem der klassischen Karsthöhlen. Die Kraft des Ozeans zeigt sich da, die seit Urzeiten ja am "Festland" nagt.
Besonders die "blowholes" haben es in
sich. Jeder wird schon von weitem vor ihnen gewarnt. Sie scheinen
erst einmal ziemlich harmlos. Kleine Spalten im Fels zeigen sich
da. Was soll da schon sein? Geht man ganz nah hin, dann hört man
oft nur ein leises Gerumpel. Aber hin und wieder ist da auch
schon mal ein massiveres unheimliches Geräusch, das sich
ziemlich unvermittelt aufbaut und dann nach draußen schießt.
Darunter befinden sich Brandungshöhlen, in denen sich das Wasser
und die Luft sammelt, kompriniert und hier ihren "Notausgang
hat. Und das kann ganz schön gewaltig und knallig sein!
https://www.globevista.com/west-australian-vista/albany-blowholes/
Literatur:
Weihmann, Götz | Einen Ozean ganz für uns allein, DIE ZEIT Nr. 38, 9. September 1977, S. 49 |
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