Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

25. HÖREPSY 2016

- das Jubiläumstreffen der Interessengemeinschaft "Höhle-Religion-Psyche"/Anthropospeläologie

in Mühlbach/Altmühltal



Die Mühlbachhöhle im Altmühltal

Roßkopfsteig und Petrusquelle

Landschaft und Höhlen im Weißen Laabertal

Der unterirdische Gang von Etting, Bayern

Der Hohlraum unter der Kirche von Hepberg, Südl. Frankenalb


"Höhlenforscher sind neugierig." Dieter Gebelein

"Wo bleibt der ... bloß? Ist er wieder im Versturz baden gegangen?" Früher gemachte Anmerkung zum Verhalten eines Teilnehmers am HÖREPSY


"Weniger Angst", "Erkenntnis", "Abenteuer", "Gesellschaft", "Bewußtsein dafür, wie schön es außerhalb der Höhlen an der Oberfläche ist", Antworten auf die Urfrage, was denn den Menschen in die Höhle bringt. Wir hatten uns zum Jubiläumstreffen im Haus des Gastes in Mühlbach im Altmühltal zusammengefunden, um unser Jubiläumstreffen dort abzuhalten. 25mal haben wir uns nun schon getroffen, um Fragen aus dem Umkreis von Mensch und Höhle nachzugehen. 

Ein altes Organisationsprinzip wurde wieder angewendet, nämlich daß sich jeweils ein anderes Mitglieder unserer lockeren Gruppe bereit erklärt, das Treffen zu organisieren. Diesmal war es wieder Wilfried Lorenz, der sofort einen Volltreffer zusammenbrachte. Er nahm mit Dieter Gebelein, Speläourgestein und Vorstand der Karstgruppe Mühlbach Kontakt auf, und die beiden kamen überein, daß wir in Mühlbach das Treffen abhalten konnten. Mit dem Gasthof "Zum Wolfsberg" war schnell ein vortreffliches Übernachtungsquartier und eine gute Verpflegungsstation gefunden, die Tagung selbst fand im Haus des Gastes statt, wo wir den großen Saal ganz für uns alleine für zwei Abende haben konnten. 

Aus Ingolstadt stieß Peter Timer, seine Frau und Imi dazu, so waren wir am Ende bei einer Teilnehmerzahl, die wir schon lange nicht mehr erreicht hatten: 13. Es ist recht erfreulich, wenn soviele zusammenkommen, aber zeigte sich, daß sich da bereits auch wieder Grüppchen bilden und der Gesamtzusammenhang der Gruppe lockerer wird. Egal, take it as it comes - denn, daß wir auf einmal "viele" waren, hatte ja auch seine Qualität. Um auf den Anfang zurückzukommen. Für mich war der Höhepunkt unserer diesjährigen Begegnung eine Art Rundgespräch aller Anwesenden, wo es darum ging, was denn unser "Schatz" ist, den wir und jeder für sich denn eigentlich in der Höhle sucht. Ausgelöst war diese Idee durch einen Beitrag von Imi geworden, der aus seiner Heimat Rumänien erzählte, wo derzeit gewissenlose Plünderer durch die Dörfer ziehen und den Menschen, von denen ja auch heute noch viele in bitterer Armut leben, viel Geld versprechen, wenn sie ihnen aus den Höhlen alles mitbringen, was sie dort gerade finden. Da bleibt kein Tropfstein an der Wand und vieles wird leider schnell gründlich zerstört. Das führte schnell zum Thema "Schatzsuche" und Höhle und dann halt zur Psychologisierung des Themas. Was treibt uns in die "Löcher"? Die Antworten fielen entsprechend vielfältig aus, da sich ja unsere Gruppe sehr heterogen zusammensetzte. Für mich war sehr erfreulich, daß diesmal mehr richtige "Höhlenforscher" dabei waren, die so ihre ganze eigenen Weltsichten entwickeln. Aber wenn auch sich aus dieser Gruppe mancher wohl für die "Speerspitze der Menschheit" hält, davon war keiner da, so sind sie nicht wirklich repräsentativ für die "Menschheit". Da denken viele viele ganz anders, z.B. ein Loch! Zuschütten, ist gefährlich! 

Wir hatten uns für Freitagabend ab 18 Uhr verabredet. Tatsächlich waren die "Ingolstädter" die ersten, dann kamen die "Münchner", dann die "Ansbacher", die "Kemptner" und am Ende der "Stammmohikaner" aus dem Norden Deutschlands, Reinald Grüning. Dieter Gebelein stieß auch zu uns, so konnte es nach einem wohlschmeckenden Mal zu vernünftigen Preisen relativ späte losgehen und das Aktionszentrum verlegte sich von der Wirtsstube ins Haus des Gastes.

Der große Raum mußte erst hergerichtet werden, eine große Leinwand wurde aufgerichtet, der Beamer wurde angeschlossen, die Stühle gerückt, der Büchertisch aufgebaut. Seit langem schon bringe ich Höhlenliteratur zum Thema mit - und das kommt offenbar gut an. Wer nicht in diesem Themenbereich zuhause ist, der hat oft keine Ahnung, was es so alles gibt. Und wenn es außen langweilig wird, dann macht man halt so ein Druckwerk auf und führt sich "Stoff für den unterbeschäftigten Geist" zu.

Peter Timer war unser erster Vortragender, ehemaliger Vorstand der Ingolstädter Höhlenfreunde, und das war kein Zufall. Er stellte uns den geographischen Raum vor, in dem wir uns gerade aufhielten und wo wir die nächsten Tage zubringen wollten - das Altmühltal. Er arbeitet ja intensiv an der Idee eines "Höhlenwanderwegs Altmühltal". Der hat momentan 66 Abschnitte, die man abwandern könnte, wobei pro Tag meist zwischen einer und drei Höhlen besucht werden könnten - so habe ich das jedenfalls verstanden. Peter ist sehr gründlich und ist dabei das systematisch zu erfassen. Ob man so ein Werk veröffentlichen darf? sollte? muß? 
Schnell sind da Fragen gestellt, die schnell nicht mehr naturwissenschaftlich beantwortet werden können, denn da handelt es sich um Wertentscheidungen, können also nicht mehr durch Zählen, Messen und Wiegen alleine gehandhabt werden. Tiefe Zweifel sind auch angebracht, ob die "Naturschutzbehörden" kompetent in solchen Fragen sind. Gerade im Altmühltal sieht man ja, was dabei herauskommt: Gitter, Gitter, Gitter an den Eingängen (die verwendeten vertikalen Stäbe sind "Gift" für Fledermäuse - die "mögen" eher horizontale!). Peter ging in seinem Vortrag nicht so kritisch mit der Materie um, er meint jedenfalls im Moment, daß eine Veröffentlichung in der breiten Öffentlichkeit nicht in Frage kommt. 
Es war noch etwas Zeit und Energie bei den Teilnehern da. 

So ergriff ich die Gelegenheit, einen Überblick über die letzten 25 Treffen von HÖREPSY zu zeigen. Dazu mußte ich auch ganz tief auch in die Technik zurückgreifen. Ich hatte noch einen Satz Kleinbilddias zusammensortiert und zur Präsentation auch noch meinen alten Projektor mitgebracht. Noch funktioniert er, die Birne war noch nicht hinüber, die Bilder nicht ganz verbleicht. Zuvor zeigte ich in Powerpoint Dokumente des Beginns von HÖREPSY. Die Details hatte ich alle schon vergessen, aber es gibt halt schon das gedruckte Wort auf Papier, das noch nicht wieder zerfallen ist. Hat man Lesen und Schreiben bei uns gelernt, dann sich das keine nicht entzifferbaren Hieroglyphen, sondern lesbares Material. So entstand ein Bild des Anfangs. Heinz J. Hövel taucht da auf, angeregt durch Bernd Kliebhan, der damals die Verbandsbücherei in seinem Haus in Münzenberg hatte. Bernd erzählte Heinz von so einem Münchner Höhlenforscher, der sich damals mit "Kriminalität und Höhle", "Sexualität und Höhle" und "Höhle im Comic Strip" beschäftigte. Das kreuzte sich ein wenig Heinz' Interesse an den Wirkungen von Langzeitaufenthalten in Höhlen - am Ende trafen wir uns zufällig, weil wir beide! zu spät kamen, zum ersten Male in einer Bäckerei in Heubach in der Schwäbischen Alb. Von diesem ersten Treffen auf dem Naturfreundehaus "Himmelreich" sind heute immerhin noch drei dabei: Otto Schedel, Reinald Grüning und ich. 
Beim Durchgang durch die anschließenden 24 Treffen fragte ich jeweils die neu dazugekommenen Personen, wie sie denn eigentlich auf uns aufmerksam geworden sind und ob sie noch wenigstens ein Ereignis von den Besuchen des HÖREPSYs besonders in Erinnerung haben. Auf dieses Thema bin ich gekommen, als mir jemand 20 Jahre nachdem ich meinen Vortrag über Baumhöhlen gehalten hatte, diese Person mir sagte, daß sie immer wieder daran denke. Schon seltsam, oder? Da kamen schon ein paar Highlights wieder zum Vorschein. Einer erinnerte sich noch lebhaft an Alfred Schlagbauers persönlichen Bericht in der Lampohütte, wo er aus seinen Tagebuchaufzeichnungen vorlas, wie er in einer dreitägigen Aktion dabei gewesen ist, als die damals tiefste Höhle der Welt, der Lamprechtsofen, zusammen mit zwei Kameraden erstmals durchstiegen wurde. Später war dann auch vom "Dämon der Habgier" wieder die Rede, ein Ausdruck des Eremiten in der Halbhöhle am Fuß des Steinernen Meers benutzt, den wir beim selben HÖREPSY aufgesucht hatten. Solche Momente sind vergessensresistent.
"In der Beschränkung zeigt sich erst der wahre Meister", das hat unser Altmeister Goethe einmal geschrieben - und ich gebe ihm recht. Ich hoffe, nicht zulange geredet zu haben, aber es so viel passiert, das wieder erzählt gehört hat, z.B. der Besuch der "Sado-Maso-Ausstellung" in Graz, auf die wir zufällig in Graz gestoßen sind, als wir (5 Personen) die Höhlentour (Badlhöhle usw.) schwänzten anläßlich der Tagung in Peggau, und lieber in Kultur machten. Diese unvorhergesehenen und unerwarteten Momente sind ja gerade das Salz in der Suppe der HÖREPSYs!

Wir hätten noch lange weitermachen können, theoretisch, aber praktisch ergriff Müdigkeit die Teilnehmer und alle verzogen sich schnell in die Schlafstätten. Bis 3 Uhr früh ging es jedenfalls nicht mehr - die Berichte von früher bezeugen, daß das die Bettgehmarke war.

Morgens gab es ein großes Frühstück im Wolfsberg, extra früh, denn wir hatten einen Termin um 11 Uhr an der Mühle in Mühlbach. Eine Gruppe von Kreisheimatpflegern aus dem Bereich um Neumarkt hatte sich dort angemeldet und wir durften uns ihr anschließen. So stimmten wir unsere Pläne darauf ab und waren gegen 9 Uhr schon in Etting nördlich von Ingolstadt. Dort gibt es unter dem ältesten Haus des Ortes einen unterirdischen Gang, den wir aufsuchen konnten, weil Peter Timer schon für uns den Schüssel besorgt hatte. Ob es sich bei diesem kurzen Gebilde unter der Erde um einen Erdstall handelt? Es gibt solche Einschätzungen, aber man muß nicht alles glauben, was geschrieben steht. Waren alle in der unterirdischen Anlage, dann war er fast gefüllt. Ein paar Photos wurden gemacht, dann drehten wir in meist gebückter Haltung wieder in die andere Richtung und verließen das Rätselgebilde. Einen Vorteil hatte der "Kellerbesuch": Während wir dort waren, regnete es kurz und wir bekamen davon nicht mit. Es soll ja in der Umgebung der Kirche noch mehr Gänge geben oder gegeben haben, aber davon ist an der Oberfläche nichts mehr zu sehen. Der deutsche Ordnungssinn hat alle potentiellen Gefahrenstellen zumindest zugedeckt, vielleicht auch oberdrauf ein paar Blümchen gepflanzt.
Nächstes Ziel war der kleine Hohlraum unterhalb der Kirche von Hepberg. Peter hatte alles perfekt organisiert. Für 3 Stunden war die Kirche aufgesperrt, wir konnten einfach die Türklinke drücken und hineingehen in die schöne, mit  romanischen Fresken ausgestattete Kirche. Uns interessierte am meisten das Gitter im Kirchenboden an der Seitenwand. Es ließ sich leicht hochheben und schon war der Weg frei in die Tiefe. Man klettert fast 2 Meter in die Tiefe und erreicht einen flachen Raum im Fels. Ist der natürlich? Oder ist er menschengemacht? Eine Sage erzählt davon, daß da einmal eine unterirdische Verbindung zum Pfarrhaus einst gewesen sei. Ist das ein wahrer Kern an der Geschichte? Nach Augenschein sage ich, eher nicht.
Gleich ging es weiter, zurück nach Mühlbach. Von den Heimatpflegern war noch gar nichts zu sehen. So hatten wir ausreichend Zeit, das neue Höhlenmuseum im Untergeschoß des Stallgebäudes der Obermühle zu besichtigen. Man hat sich richtig viel Mühe gegeben mit der Ausstellung und aus dem Thema gemacht, was möglich ist. Hauptgag ist für mich das Gitter im Boden, unter dem der Bach aus der Höhle ständig durchfließt. Falls die Natur mal wieder richtig wild wird und es ein Jahrhunderthochwasser gibt, dann ist das alles aber höchst gefährdet, weil es dann übeschwemmt wird. Da würden auch keine amtlichen Schutzvorschriften und Erhaltungssatzungen mehr helfen. Die würdigen Herrn kamen schließlich und wir bekamen eine höchst sachkundige Führung durch das Mühlengebäude durch die junge Besitzerin des Anwesens. Sogar bis in das Dachgeschoß nahm sie uns mit, wo eine Besonderheit auf uns wartete. An einem Holzbalken klebten noch "Schluckbildchen". Wenn man krank war, dann gingen offenbar früher Menschen zum Pfarrer und nicht zum Arzt. Dort bekamen sie einen passendes Heiligenbildchen, das sie schluckten und hofften, wieder gesund zu werden. Ein Stück Volksmedizin!

Wir begaben uns ins Wolfsberggasthaus zum Mittagessen. Auch Essen kann schließlich Medizin sein. Dann begann die große Nachmittagswanderung mit unserem Wanderführer Dieter. Der nahm sich viel Zeit für uns und zeigte uns den offiziellen Weg, nicht ganz, weil das viele Stunden braucht, nur ein paar Highlights und einiges, was links und rechts des Wegs liegt, aber nicht "promotet" wird. Was das ist, darüber schreibe ich natürlich hier nicht (Geheimnis und Höhle - ein Thema von HÖREPSY 2015). Mit dem Weg will man ja die Menschen die Höhle indirekt erleben lassen, in dem man an der Oberfläche die Wege abschreitet, die unterirdisch schon erkundet sind. Der Knackpunkt ist, daß man oben eigentlich  nichts sieht. Mittels Schautafeln, die oft auch Höhlenphotos enthalten, die ca. 100 m unter einem aufgenommen wurden, soll sich dann der Besucher ein Gesamtbild der Situation machen. Zur Popularisierung des Weges gibt es regelmäßig Führungen durch Mitglieder der Karstgruppe Mühlbach, die gut angenommen werden und deren monetären Ertrag die Gruppenkasse für Forschungszwecke füllt. Wir gingen ein wenig zickzack durch den Wald, gingen bis zum Kopffelsen mit den Fundamenten einer ehemaligen Burg und einer guten Aussicht auf Mühlbach und dann wieder zurück zum Ausgangspunkt im Dorf. Dort standen ja unsere Fahrzeuge, die wir dann benutzten, den oberen Abschnitt des Wanderweges auf diese zeitsparende Weise zu erkunden. Es lohnte sich. Alleine schon die Riesendoline im Wald verblüffte, Pilze gab es zuhauf am Weg auch. Dann fuhren wir noch weiter hinaus ins Einzugsgebiet der Mühlbachhöhle, das ja gewaltig ist. Dort lag auch in einem kleinen Wäldchen, eine Großdoline mit Felsverhau, die sehr an das Felsenmeer bei Hemer im Sauerland erinnerte. Irgendwo da gibt es sogar den Eingang zu einer richtigen Höhle. Die Sonne ging spektakuläre unter, schnell wurde es dunkel. Wir fuhren zurück zum Gasthaus, Abendessen, alles dauerte.

Es war schon fast 9 Uhr abends, als im Tagungssaal im Haus des Gastes der abendliche Vortragsteil begann. Willi Adelung zeigte uns Bilder von seiner Syrienreise vor 10 Jahren und was für Höhlen mit anthropospeläogischem Bezug er damals begegnet ist. Unglaublich, wie schnell sich aus einer friedlichen Region mit einer uralten kulturellen Tradition, die auch zahlreiche Höhlenkultstätten umfaßt, ein eiternder Kriegsherd werden kann. Ob auch wir in unserer Lebenszeit dort einmal noch hinfahren könnten? Dieter Hein machte weiter und stellte uns in seinem kurzen Beitrag die Oper "Le Corsair" vor, in der im zweiten Akt eine Höhle als Unterschlupf der Piraten eine wichtige Rolle spielt. Dann gab es das schon eingangs erwähnte Rundgespäch zum Thema "Schatz und Höhle", das alle miteinbezog.
Den Abschluß bildete mein Vortrag über Hauff und sein Buch "Lichtenstein", den "ersten schwäbischen Roman". Wir war die Aktualität des Grundthemas aufgefallen, daß es nämlich Parallelitäten etwa zwischen dem Überfall auf und der Annexion der Krim durch Russland 2014 und dem Grund gibt, warum sich der "Herzog Ulrich" in der Nebelhöhle verstecken muß. Der Auslöser für den Bündnisfall, warum sich nämlich das Ritterheer der Oberschwaben und anderer Verbündeter aufmacht, eine Art Mittelalter-NATO, um Ulrich zu fangen und zu hängen, das war die von ihm veranlaßte Einverleibung der freien Reichsstadt Reutlingen in sein Reich. Stundenlang hätte ich der unterschiedlichsten Aspekten nachgehen können, aber es war schon spät, so verwies ich immer mehr auf den schriftlichen Text dazu, der im Tagungsband zu lesen ist. 
Ich glaube, daß alle einverstanden waren, daß es nicht noch weiterging, einige hatten ja noch einen längeren Heimweg. Trotzdem ging es im kleinen Kreis noch weiter, aber um 11.30 Uhr wurde das Licht gelöscht. Früher haben wir noch viel länger weitergemacht, aber wir werden alle älter. 

Am nächsten Morgen ging es um 9 Uhr weiter. Dieter zeigte uns bei Deising die Petrusquelle und die dahinter liegende amphitheaterartige Karstform, in der der inzwischen wieder verfüllte Eingang in die große Höhle liegt. Dann fuhren wir hinüber auf die andere Talseite und hinauf zum Flügelsberg. Von dort hat man einen Prachtblick auf diesen Abschnitt des Altmühltals und im besonderen auf die Umgebung der Petrusquelle. Dann ging es einige Kilometer übers Land bis nach Holnstein. Schon der Name weist darauf hin, daß es da eine Höhle gibt, immerhin wohl die großräumigste Tuffhöhle der Fränkischen Alb. Oder? Dieter klopfte an die Tür des Bauern, der im Gebäude vor der Höhle wohnt. Der war so freundlich und öffnete uns das Tor zu dem erstaunlich großen Hohlraum, in dem noch immer einige gemauerte Ställe, die inzwischen nicht mehr genutzt werden, zu sehen sind. Die Tageszeit war günstig, so drang durch eine hoch gelegene Öffnung das Sonnenlicht herein und erhellte alles. Eine Mauer teilt diese Höhle von der Schwesterhöhle, die über einen eigenen Eingang von der anderen Seite erreichbar ist. Über einen engen Schluf könnte man hier sogar bis zu einem gefüllten Wasserbecken absteigen. 4 Falter sahen wir an der Wand, die sich dort offenbar wohl fühlten. 
Die Gruppe löste sich auf, die aus dem Norden kommenden HÖREPSY-Teilnehmer trennten sich nun von uns und fuhren Richtung Heimat. Dieter hatte noch einen echten Geheimtip: den Gasthof Zucker für das Mittagessen. Diese Speise- und Trankstätte muß man erst einmal finden auf der einsamen Albhochfläche. Wer sie findet, wird belohnt: Gutes Essen zu ehrlichem Preis und ein schmackhaftes Bier dazu. Besser hätte unser Jubiläums-HÖREPSY nicht ausklingen können. 

Danke Dieter. 

Es geht weiter. > Höhle-Religion-Psyche 2017 Jahrestreffen der Interessengemeinschaft

 

< "Zum Wolfsberg"
< Das Haus des Gastes
Etting - unterirdischer Gang
< Etting


> Hepberg
Mühlbach

< Beim Museum

> Auf dem Wanderweg

Abendveranstaltung im Haus des Gastes
< Bei der Petrusquelle

> Auf dem Flügelsberg

In Holnstein

 


Der harte Kern


 

 

Text vor der Veranstaltung:

"Krishnamurti: "Die Wahrheit ist ein pfadloses Land." Was bedeutet, dass sich die Wahrheit erst erschließt, indem ich beginne "zu gehen". Es gibt keine "vorgefertigte Wahrheit", sondern nur eine sich ständig - und im Dialog mit Anderen - neu "gestaltende Wahrheit." Dürr 62

"Schau! die Welt ist keine Höhle,
Immer reich an Brut und Nestern,
Rosendurft und Rosenöle;
Bulbul auch, sie singt wie gestern." (J.W.v. Goethe, Westöstlicher Diwan)

"Warum, zum Teufel, werden keine Fragen mehr gestellt?..."Über alles, was man allein nicht lösen kann, soll man mit dem nächstbesten Bekannten sprechen, ihm einfach erzählen, was im eigenen Kopf gefangen ist. Die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden, das ist es. (Kleist)". Auffermann 11

"Denken ist unablässiges Durchstreichen." Paul Valery


Es ist geplant, das Jubiläumstreffen, nämlich daß wir uns dann schon zum 25sten Male zusammensetzen wollen, um unter dem Kürzel "HÖREPSY", was für Höhle-Religion-Psyche steht, uns treffen zu wollen. Längst sind unsere Themen nicht mehr auf diesen Sektoren stehengeblieben. Heute ist mehr von Literatur, Kunst, Musik und ähnlichem die Rede. Im Vordergrund steht das Verhältnis von Mensch und Höhle in all seinen Schattierungen

Es gab wohl für kurze Zeit in den USA eine ähnliche Vereinigung, aber was davon noch zugänglich ist, z.B. im Internet, zeigt, wohin die Reise hätte gehen können, allein, man hat vorher wieder aufgehört, warum auch immer.

Bei uns geht es noch weiter. Um einen harten Kern scharen sich immer wieder Gäste, hochwillkommen, um auch wieder neue Impulse in den Kreis zu bekommen. Es wäre schön, wenn auch wieder Leute auftauchten, die schon einmal oder mehrmals da waren, dann aber aus tausenderlei Gründen nicht mehr aufgetaucht sind.


Das nächste Treffen:

7. bis 9. Oktober 2016 in Mühlbach / Haus des Gastes

Beginn Fr 18 Uhr

Anmeldung und Information: Wilfried Lorenz W-G.Lorenz@arcor.de


Themenideen für 2016:

- 25 Jahre HÖREPSY - ein Rückblick

- Lichtenstein, ein Roman von Wilhelm Hauff / mit sehr aktuellen Bezügen

- Kaiser im Berg

- Oper und Höhle (Fortsetzung der Reihe mit D. Hein)

- Feen und Höhle

- Bericht über eine Reise nach Syrien bevor der Krieg begann und was es dort an anthropospeläologischen Bezügen  gibt! (Adelung)

- Höhlenkirchen im Südwesten Russlands

- Projekt: Höhlenwanderweg Altmühltal (Peter Timer)

- Die unmittelbare Nähe zur längsten Höhle Frankens legt natürlich nahe, daß auch aus diesem Bereich etwas vorkommt

 

Das Exkursionsprogramm am Samstag hat einiges zu bieten:

- Der unterirdische Gang von Etting (um was es sich da handelt, darüber diskutieren die "Experten", manche nennen das "Erdstall", andere zweifeln kräftig daran)

- Der Hohlraum unterhalb der Kirche von Hepberg, zugänglich durch den Kirchenraum

- Weitere Höhlen in der Umgebung (möglich wäre z.B. die "Druidenhöhle")

 Wir werden versuchen, den Zugang zu diesen unterirdischen Räumen möglich zu machen und versuchen unser Bestes. Ob es gelingt, dazu ist immer Sachverstand, guter Wille, oft Beziehungen und etwas Glück notwendig. Wir werden sehen, ob es gelingt.


Übernachtung und Verpflegung ist im Landgasthof zum Wolfberg www.zum-wolfsberg.com ....


Literatur:

Auffermann, Verena Ein Tischgespräch oder: Weshalb wir nicht miteinander reden, Süddeutsche Zeitung Nr. 27, 3. Februar 1986, S. 11
Dürr, Hans-Peter Es gibt keine Materie!, Crotona, Amerang 2012

Links:

Die Mühlbachhöhle im Altmühltal

Höhle-Religion-Psyche / ein kurzer historischer Abriß


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